WA/24.01.2014/Hamm-Heessen

Ein Drama zum Nachdenken

Artur Mantei und 20 Heessener Jugendliche haben Film über Rassismus gedreht

HEESSEN ▪ Der durch das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" geförderte Film "Familie Mensch" des Hammers Artur Mantei ist am Mittwoch zum ersten Mal an seinem Entstehungsort , dem Jugendzentrum Bockelweg, gezeigt worden. Hier hatten Mantei und 20 Jugendliche aus Heessen im vergangenen Jahr drei Monate lang, jeweils samstags, an dem Film gearbeitet. Diese Zeit wurde durch das im Vorfeld gezeigte "Making of" ebenfalls gewürdigt.

 

Artur Mantei hatte vor fünf Jahren seinen Zivildienst im Jugendzentrum Bockelweg absolviert und anschließend den Kontakt nicht verloren. Er ist bis heute als Honorarkraft dort tätig. Er genieße eben die Arbeit mit den Jugendlichen dort. Das zeigt sich auch zu seinem Filmprojekt. Der Lehramtsstudent hat sich drei Monate lang Zeit genommen und jeweils samstags mehrere Stunden mit 20 Jugendlichen an dem Film "Familie Mensch" gearbeitet. Der 90-minütige Film erzählt mehrere Geschichten, die sich am Höhepunkt miteinander verknüpfen. Es geht um Alkohol und Drogen, um Rassismus und Diskriminierung, um Arbeitslosigkeit und Verantwortung für eine Familie. Artur Mantei hat ein weites Feld in seinem Film aufgemacht. "Es ist ein dramatischer Film, der zum Nachdenken anregen soll", beschreibt er seinen Ansatz. Es ist aber auch ein positiver Film "über den Mut, sich und andere nicht aufzugeben."

Mantei filmt eigentlich nur in seiner Freizeit. Als er von der Förderung durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Projekts "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" erfuhr, beschloss er, sich mit einem Film zu bewerben - und hatte Erfolg.

Das Jugendzentrum Bockelweg ist Kooperationspartner des Projekts im Rahmen des lokalen Aktionsplans Heessen. Seit November 2011 sind hier zahlreiche Projekte gefördert und durchgeführt worden.

Mantei schreibt das "Vordrehbuch", wie er sagt und arbeitet dann weiter an den Details mit 20 Jugendlichen, die in dem Film mitspielen. Die Jugendlichen erarbeiten mit ihm die Geschichte und die Charaktere, die sie anschließend selbst spielen.

"Der Film wird immer zusammen mit dem "Making of" gezeigt", erklärt Mantei. So bekommt der Zuschauer ein Gefühl für den Entstehungsprozess, hört, wie die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 25 Jahren ihre Rollen beschreiben und reflektieren. Es wird deutlich, dass die Jugendlichen, die am Film mitgewirkt haben, Themen wie Rassismus und Mobbing reflektiert haben. So habe der Film nicht nur einen Effekt auf den Zuschauer, sondern auch auf die Darsteller gehabt, erklärt Mantei.

Bei den bisherigen Vorführungen in der Versöhnungskirche und dem Jugendzentrum Bockum-Hövel habe es durchweg positive Kritik gegeben. Mantei denkt, der Film könne durchaus auch in Schulen gezeigt werden. Es werde auf jeden Fall weitere Vorführungen geben, sagt Mantei. In Kooperation mit der Versöhnungskirche gehe das Projekt weiter, erklärt Mantei. Zu guter Letzt soll der Film auch online verfügbar gemacht werden. Wann, ist noch nicht klar. ▪ er

 

 

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WA/12.12.2013/Hamm-Heessen

Hilfreiches Miteinander

Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" ermöglicht 48 Projekte

HEESSEN ▪ Wie man soziale Projekte durch gute Zusammenarbeit voranbringt, haben Heessener Vereine und andere Institutionen in den vergangenen beiden Jahren unter Beweis gestellt. Das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" wurde mit dem lokalen Aktionsplan äußerst erfolgreich umgesetzt. Diese Bilanz zog der Begleitausschuss, der über die Mittelvergabe entscheidet, in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr.

Am 18. November 2011 traf sich der Begleitausschuss zum ersten Mal. Seither wurden 48 Projekte in Heessen umgesetzt oder bewilligt. 120 000 Euro flossen in den Stadtteil. Zwölf mal tagte der Begleitausschuss, um die Mittel an einzelne Projekte zu vergeben. Bewilligt wurden Summen zwischen 150 und 9 900 Euro. Gefördert wurde unter anderem das Kochen der Kulturen bei den Heessener Schlemmertagen (mit Rezeptbuch), die Schulung eines ehrenamtlichen Besuchs-. und Begleitdienstes für Senioren mit Migrationshintergrund, ein Theaterprojekt an der Stephanusschule, ein Workshop zum Thema Toleranz, Singen der Kulturen (mit Liederbuch) und ein Buchprojekt mit den Geschichten von Einwanderern.

Ulrich Kötter, Koordinator dieses Bundesprogramms bei der Verwaltung, schätzt, dass mit den Projekten mehrere tausend Personen in Heessen erreicht worden seien. Damit habe man die Zweifler, die es ganz zu Anfang gegeben habe, widerlegt. Als wesentlichen Faktor für diesen Erfolg nannte Kötter den lokalen Ansprechpartner vor Ort. Das war bislang Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums Bockelweg. Der wurde inzwischen zum Leiter des Kommunalen Integrationszentrums ernannt. Er habe die durchführenden Vereine und Institutionen beraten, Ideen verfolgt, bei der Antragstellung geholfen und im sozialen Netzwerk Heessens Kontakte geknüpft, so Kötter. Insbesondere die sehr gute Netzwerkarbeit von Anfang an habe sich ausgezahlt. Das Jugendzentrum Bockelweg richte seit vielen Jahren die Stadtbezirkskonferenz aus und habe alleine dadurch sehr viele Kontakte in den Stadtbezirk. Zudem habe Bietmann kein Projekt ohne mehrere Partner durchgeführt.

Nachfolgerin Bietmanns ist Margarete Schaffranietz, die Leiterin des neuen DRK-Treffs am Asternweg. Auch sie habe sich in sehr kurzer Zeit intensiv in das Netzwerk eingearbeitet und als Projektpartner sei das DRK auch von Anfang an dabei gewesen, so Kötter.

Eigentlich sollte das Bundesprogramm in diesem Jahr enden. Aber man sei aufgefordert worden, einen neuen Förderantrag zu stellen, berichtete Kötter. Er sei zuversichtlich, erneut eine Förderung zu bekommen, so dass weitere 70 000 Euro für Projekte nach Heessen fließen würden.

Als einen bleibenden positiven Effekt sieht er die noch dichter gewordene Vernetzung vieler Akteure in Heessen. Bei manchen Projekten gebe es Überlegungen, ob sie nicht zum Beispiel durch schulische Fördervereine fortgeführt werden könnten. Eine Neuerung sei die Einführung eines Aktionsfonds, aus dem Mittel im niedrigen dreistelligen Bereich ohne bürokratischen Aufwand bewilligt werden könnten.  jim

 

 

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WA/29.11.2013/Hamm-Heessen

Musik versteht jeder

"Rhythmusfeuerwerk" in der Stephanusschule

HEESSEN ▪ Das aktive und kreative Erleben kultureller Vielfalt durch gemeinsames Musizieren steht beim Projekt "Rhythmusfeuerwerk" in der Stephanusschule im Mittelpunkt. Die beiden vierten Klassen haben unter Anleitung des Cajonbauers Dirk Wenning zunächst selbst einen ganzen Klassensatz der Rhythmusinstrumente angefertigt. Anschließend wurde mehrere Tage getrennt und gemeinsam geübt. Dabei durfte immer ein Kind in der Sprache seiner Herkunftsfamilie anzählen. "Egal, wo wir herkommen und egal, welche Sprache wir sprechen. Durch Musik können wir uns verständigen", erläuterte Wenning. Am Nikolaustag wird es eine Aufführung für die Mitschüler geben. Ziele des Projektes sind unter anderem die Förderung der Toleranz gegenüber Kindern mit sprachlichen Defiziten durch die Möglichkeit, sich über handwerkliches Tun, Musik und Rhythmus Gehör und Akzeptanz zu verschaffen, die Förderung der sozialen Kompetenzen durch Teamarbeit und die Stärkung des Klassenverbandes durch gemeinschaftliches Handeln. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". ▪ jim

 

 

WA/26.11.2013/Hamm-Heessen

Integration durch Begleitung

Besuchs- und Begleitdienst für Senioren mit Migrationshintergrund

HEESSEN ▪ Aus ganz unterschiedlichen Ländern sind Menschen nach Deutschland gekommen, zum Beispiel um zu arbeiten. Viele bleiben auch im Alter hier. Um ihnen den Alltag zu erleichtern, ihre gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern und Toleranz zu fördern, wurden zum zweiten Mal Ehrenamtliche für einen Besuchs- und Begleitdienst ausgebildet.

Dieser Dienst ist speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Senioren mit Migrationshintergrund abgestimmt, insbesondere im Hinblick auf die Sprache, Kultur und Tradition des Heimatlandes. Die 18 frisch ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen werden die Senioren zu Veranstaltungen begleiten, ihnen aber auch Hilfestellung bei Behördengängen geben oder bei Bedarf weitergehende Hilfen vermitteln. Als Beispiel nannte Wolfgang Müller, Leiter des Amtes für Soziale Integration, die Unterstützung bei der Rentenklärung.

Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, wurden die ehrenamtlichen Seniorenbegleiterinnen intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet. Themen wie interkulturelle Kompetenz, Alterstheorien und Altersbilder, Krankheiten im Alter, Nähe und Distanz, Biografiearbeit und wertschätzender Umgang oder auch kulturelle Identität standen auf dem Theorie-Stundenplan. Zudem übten die Teilnehmer aber auch ganz praktisch den Umgang mit Rollstuhl und Rollator.

 

Schwerpunkt: ehemalige UdSSR

 

Vor allem vor dem Hintergrund, dass im Stadtteil Heessen und insbesondere in Dasbeck viele Senioren leben, die aus der ehemaligen UdSSR stammen, wurde die Seniorenbegleiterschulung mit besonderem Fokus auf diese Gruppe durchgeführt. Ein besonderer Pluspunkt, den die neuen Seniorenbegleiterinnen mitbringen, ist ihre Herkunft zum großen Teil aus diesen Ländern: Russland, Weißrussland, Kasachstan, Usbekistan und Ukraine. Aber auch in Marokko, Afghanistan, Dänemark, Deutschland und Polen haben einige ihre Wurzeln.

"Damit haben sie ein viel größeres Verständnis für die kulturellen Hintergründe und Besonderheiten", sagt Remziye Arslan, stellvertretende Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. Mit den neuen Seniorenbegleiterinnen habe man jetzt die Nationalitäten, von denen besonders viele Menschen in Hamm wohnten, abgedeckt, sagt sie. Im ersten Kursus habe der Schwerpunkt auf der türkischen Herkunft gelegen.

Viele der neuen, ehrenamtlichen Seniorenbegleiterinnen wohnen in Heessen. Andere kommen aus den weiteren Stadtbezirken. Sie werden auch künftig durch Schulungen weiter fortgebildet und auch als Gruppe an gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen. Ihre Betreuung wird über die drei DRK-Treffpunkte in Heessen, Herringen und Werries organisiert. Die Vermittlung läuft über die Freiwilligenzentrale, Telefon 8 76 00 45.

Die Schulung der neuen Seniorenbegleiterinnen fand im DRK-Treffpunkt an der Asternstraße statt. Dabei arbeiteten das DRK Hamm, das Amt für Soziale Integration (Kommunales Integrationszentrum und Altenhilfe) sowie die Freiwilligenzentrale zusammen. Unterstützt wurde der Kursus außerdem durch das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". ▪ jim

 

 

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WA/09.11.2013/Hamm-Heessen

Erinnern an die Pogrome

Erich-Kästner-Schule organisiert Gedenkveranstaltung am Eckey

HEESSEN ▪ Die so genannte "Reichskristallnacht" jährt sich heute zum 75. Mal. Bereits gestern gedachten die Schüler der Erich-Kästner-Schule der Pogromen in Form eines Gottesdienstes in der St.-Stephanus-Kirche und einer Gedenkfeier am Juden-Denkmal auf dem Eckey. Dabei waren Zeitzeugen und Schüler gleichermaßen von der lebendigen Schilderung der Vorgänge dieser Nacht beeindruckt.

"Seht Ihr die Hecke neben dem Fachwerkhaus", fragte Ortsheimatpflegerin Inge Block-Löher die Kinder zu Beginn der Gedenkveranstaltung. Dann erklärte sie, dass dort das Haus der Familie Blumenthal stand. Sie berichtete, wie David Blumenthal zunächst ein vollkommen normaler Heessener Bürger war, wie in der Reichskristallnacht sein Geschäft geplündert wurde und er hilfesuchend durch die Straßen irrte.

"Wo waren all die Freunde, mit denen er vorher Karten gespielt hat?", fragte Block-Löher. Sie mussten Angst gehabt haben. Das sei verständlich und umso wichtiger sei es, dass sich so etwas niemals wiederholen dürfe. Das Projekt "Toleranz fördern - Kompetenz stärken", bei dem, vom Kindergarten bis zu den Senioren des Heimatvereins, alle Heessener Generationen beteiligt seien, gebe ihr da Zuversicht.

Während des zuvor gefeierten Gedenkgottesdienstes wies Dechant Wilhelm Lohle auf die gemeinsamen Wurzeln der großen monotheistischen Religionen - des Judentums, des Christentums und des Islams - hin. Dias und eine Thora-Rolle dienten dazu, das Thema bildlich zu gestalten. Neben Texten aus Konzentrationslagern wurden auch Psalme vorgetragen.

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann freute sich besonders über die lokale Arbeit zu dem Thema. "Nicht nur in der Stadt, diese schrecklichen Ereignisse haben überall stattgefunden, auch hier vor der Haustür", erinnerte das Stadtoberhaupt. Vieles fühle sich inzwischen so fern vom heutigen Leben an. Doch sei es Realität gewesen, dass Schulkameraden plötzlich nicht mehr zur Schule kamen und dann abtransportiert wurden.

Kürzlich habe er Avi Primor, den früheren israelischen Botschafter, getroffen. Dieser habe ein Buch geschrieben, in dem er aufzeige, wie sehr die Juden in der Zeit des ersten Weltkriegs bemüht gewesen seien, sich als echte Patrioten auszuzeichnen und anerkannte Staatsbürger zu werden. In diesem Kontext sei es unvorstellbar, was mit den Juden nur wenige Jahre später passiert sei.

Er habe die Kriegszeit nicht mehr selber erlebt, aber er kenne noch viele Schilderungen von seinen Angehörigen. So etwas solle sich niemals wiederholen und dazu benötige man die Erinnerung. Nur die richtige Mischung aus Toleranz und Miteinander könne der richtige Weg sein. Die rigorose Ablehnung des letzten Angehörigen David Blumenthals, die Herrenstraße in Blumenthalstraße umzubenennen, zeige, wie präsent die Geschichte bei den Opfern noch sei und wie sensibel man damit umgehen müsse, so der OB.

Eine Zeitzeugin erinnert sich

 

Bevor das Mahnmal am Eckey aufgestellt worden sei, habe man überlegt, diese Gedenkstelle mit dem Soldaten-Mahnmal in der Mitte des Platzes zu verbinden. Das habe man schließlich als unpassend verworfen und das spendenfinanzierte und modern gestaltete Mahnmal am Rand des Platzes errichtet.

Die Klassensprecher der Schule stellten sieben Kerzen am Mahnmal der Judenverfolgung auf und dann wurde gemeinsam das Lied "Dos kelbl" von Itschak Katsenelson angestimmt. Darin hat der 1944 von den Nazis ermordete Autor die Vernichtung seiner Familie verarbeitet. Dana Weyck (Blockflöte) und Dominik Korte (Gitarre) begleiteten den Gesang.

Neben den Schülern zeigten sich auch die anderen Besucher der Gedenkfeier tief beeindruckt: Die 83-jährige Ernesta Schneider erinnerte sich noch lebendig an die Reichspogromnacht. "Wir wohnten ja direkt in der Nachbarschaft", schildert die Zeitzeugin. Wie am Morgen das Hab und Gut der jüdischen Nachbarn auf der Straße gelegen habe, habe sie sehr verstört. Gemeinsam mit Hänschen Kohn habe sie die Schule besucht und als sie diesen später wieder getroffen habe, hätten sie sich lange weinend umarmt. Sie finde das heutige Engagement gut. ▪ pk

 

 

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WA/22.08.2013/Hamm-Heessen

Erfolgreich und nachhaltig

Die Linke fragt nach dem Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" / 34 Projekte durchgeführt

HEESSEN ▪ Erfolgreich und nachhaltig wirkt das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" in Heessen. Das wird deutlich aus einer Stellungnahme, die die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Ratsfraktion der Partei Die Linke jetzt vorlegt.

In Heessen wird das Programm durch den "Lokalen Aktionsplan" umgesetzt. Zu dem Hauptziel, der Förderung des zivilen Engagements, des demokratischen Verhaltens sowie der Einsatz für Toleranz und Vielfalt können Vereine, Verbände und nichtstaatliche Institutionen Einzelprojekte durchführen und dafür Mittel beantragen. Die Entscheidung über die Förderung fällt der Begleitausschuss, in dem nicht Vertreter der Verwaltung, sondern der Bürgerschaft sitzen.

Nach dem Projektstart im November 2011 soll im Herbst die Überprüfung und Überarbeitung des Zielsystems erfolgen und ein erneuter Förderantrag noch in 2013 gestellt werden.

Vor diesem Hintergrund fragt Die Linke, aus welchem Grund Heessen ohne den Hammer Norden als Zielgebiet ausgewählt wurde und ob daran gedacht ist, die Ergebnisse der Arbeit auch in andere Stadtbezirke zu übertragen. Der Hammer Norden gehöre nicht zu den Zielgebieten des Programms, teilt die Verwaltung mit. Zum Teil existieren bereits Vorerfahrungen aus dem Bundesprogramm "Stärken vor Ort", das bei einer anderen Ausrichtung vergleichbare Strukturen aufwies.

 

Lange Liste lokaler Akteure

 

Durch Presseveröffentlichungen, Stadtbezirkskonferenzen, Informationsveranstaltungen, Mundpropaganda, aber auch gezielte Anfragen seien die Freien Träger über das Programm informiert worden.

Auf die Frage, welche Organisationen und Institutionen bisher teilgenommen hätten, führt die Verwaltung eine lange Liste auf: DRK, Familienzentrum St. Theresia, Förderverein der Martin-Luther-Schule, Evangelische Kirchengemeinde Heessen, Heessener Werbegemeinschaft, Familienzentrum Dasbeck, Kleingärtnerverein, Förderverein Erich-Kästner-Schule, Sozialwerk St. Georg, Verein der Freunde und Förderer der Kappenbuschschule, Förderverein der Josefschule, Förderverein der Stephanusschule, Förderverein des Familienzentrums St. Theresia, Förderverein der Realschule Heessen, Heimatverein Heessen und Förderverein des Familienzentrums St. Theresia. Der "Runde Tisch gegen Radikalismus und Gewalt" und der haekelclub590" seien ebenso wie Einzelpersonen gemäß der Programmbestimmungen nicht antragsberechtigt. Insgesamt seien in den Jahren 2012 und 2013 34 Projekte durchgeführt worden, macht die Verwaltung deutlich.

Auf die Frage nach den Zielen wird in der Stellungnahme der Einsatz der Bürger für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander im Stadtteil, das aktive Engagement gegen Ausgrenzung sowie die Verhinderung extremistischer und fremdenfeindlicher Tendenzen aufgeführt.

 

Neue Formen der Zusammenarbeit

 

Weiter gehöre zu den Zielen, selbstbestimmt individuelle Lebensperspektiven und -entwürfe sowie Rollenmuster zu entwickeln, so die Verwaltung. Lokal agierende haupt- und ehrenamtlich tätige Akteure der sozialen Arbeit erschlössen sich - neben den vorhandenen Migrantenselbstorganisationen - neue Zugänge zu Bürgerinnen und Bürgern mit sozialer Benachteiligung. Lokal agierende ehrenamtlich tätige Akteure fungieren als von Bürgern mit sozialer Benachteiligung akzeptiertes Bindeglied zu öffentlichen Stellen und Einrichtungen. Heessener Bürger nähmen auf ihre individuellen Ressourcen zugeschnittene Möglichkeiten wahr, sich aktiv in örtliche Organisationen und Veranstaltungen einzubringen.

Als Beleg für den Erfolg des Programms führt die Verwaltung unter anderem auf, dass sich neue Formen der Zusammenarbeit gebildet hätten. Neben den formalen Netzwerken wie Stadtbezirkskonferenz und Begleitausschuss finde ein informeller Austausch an Informationen und Ideen statt, um an der gemeinsamen Zielsetzung zu arbeiten und dafür zu werben. In Schule und Kita sei Engagement angeregt worden. Die Stärkung der Zivilgesellschaft im Rahmen des Lokalen Aktionsplans Heessen sei voll erreicht worden.

Darüber hinaus gebe es die Überlegungen, den Begleitausschuss als zentrales Steuerungsorgan des Lokalen Aktionsplans fortzuführen. Darüber werde im Herbst 2013 verhandelt. ▪ jim

 

 

Zum Vergrößern bitte anklicken! / Foto: Szkudlarek
Zum Vergrößern bitte anklicken! / Foto: Szkudlarek

Wir gratulieren der Künstlerin Saskia Holsträter zur Verleihung des Anerkennungspreises im Rahmen des Dr.-Emil-Löhnberg-Kulturförderpreises für die Kunstprojekte "Nur Mut zur Toleranz", "Die Sicht der Dinge" und "Fremde Post", die das Jugendzentrum Bockelweg und die Martin-Luther-Schule als Kooperationspartner unterstützt haben. (Siehe "Kunstprojekte im Rahmen des Lokalen Aktionsplans")

 

WA/13.07.2013/KULTUR LOKAL (Auszug)

Der Dr.-Emil-Löhnberg-Preis wurde gestern in der Musikschule verliehen (von links): Dirk Wenning, Gabi Sutter, Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, Anna Hübsch mit dem Atelier „Arto“ (1. Preis), Frank Hellmich für die Film- und Fernsehschule (2. Preis), Marion Gay mit ihrer Schreibwerkstatt (3. Platz), Helmut Berger, Bürgermeisterin Monika Simshäuser, Saskia Holsträter und Torsten Cremer von der Stiftung für Kunst- und Kulturpflege der Sparkasse

 

 

Zum Vergrößern bitte anklicken! / Foto: Mroß
Zum Vergrößern bitte anklicken! / Foto: Mroß

WA/27.05.2013/Hamm-Heessen

Austausch der Kulturen

Heessener trotzen dem schlechten Wetter beim Fun-Frühling

HEESSEN ▪ „Hau Ruck!“ waren die ersten Worte, die am Sonntag beim Heessener Fun-Frühling über den gesamten Heessener Markt zu hören waren, denn der Handwerker Schützenverein Heessen Hamm Heessen 1910 zog mit vereinter Kraft den Maibaum in die Höhe. Die Aktion war Auftakt für das jährliche Frühlingsfest in Heessen, das seinen Schwerpunkt im Austausch verschiedener Kulturen hat.

Bei kalten Temperaturen und leichtem Regen waren die Voraussetzungen für den Heessener Fun-Frühling zwar eher schlecht, das ließen sich die Heessener aber nicht anmerken und erschienen zahlreich zu dem Straßenfest mit verkaufsoffenem Sonntag.

Dieses Jahr stand der Fun-Frühling unter dem Motto „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ und beschrieb damit damit die vielen Projekte, die in Heessen für einen kulturellen Austausch betrieben werden. Moderator Ulrich Roggenkamp führte durch das Bühnenprogramm, das Tanzdarbietungen, musikalische Einlagen und viele Gäste bot. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann klagte über das schlechte Wetter, wünschte den Besuchern aber trotzdem ein schönes Fest und die Kindertanzgruppe der Tanzschule Güth führte einen Frühlingstanz auf.

Hauptattraktion war das „Kochen der Kulturen“, bei dem die Besucher türkische, indische, russische, bosnische und deutsche Kost probieren konnten. Heinrich Ernst, einer der Köche, freute sich über das Miteinander im Kochzelt und lobte die gute Stimmung. Beim Menschenkicker-Turnier, das im Mittelpunkt des Marktplatzes positioniert war, traten sechs Teams gegeneinander an.

Ein weiterer Höhepunkt des Straßenfestes war der Wettbewerb im Bullenreiten. Die HWG hatte für den Erst- und Zweitplatzierten Einkaufsgutscheine für Geschäfte in Heessen zur Verfügung gestellt. Für Kinder stand dieses Jahr nur ein Karussell zur Verfügung, da die Hüpfburg aufgrund des schlechten Wetters abgesagt hatte. Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes bot den Besuchern zu seinem 100-jährigen Bestehen, das an diesem Wochenende begangen wurde, einen Einblick in einen Rettungswagen und die Möglichkeit Blut zu spenden. Der verkaufsoffene Sonntag bezog sich auch auf Geschäfte, die nicht im unmittelbaren Umfeld der Veranstaltung lagen. Damit diese zu erreichen waren, pendelte ein historischer Bus. Holger Westphal, der bei der HWG für das Veranstaltungsmanagement zuständig ist, freute sich über das hohe Interesse am „Kochen der Kulturen“. ▪ mon

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WA/04.05.2013/Hamm-Heessen

Gute Freunde

Erfolgreiches Theaterprojekt an der Stephanusschule

HEESSEN ▪ Toleranz fördern muss man bei Grundschulkindern eigentlich nicht, denn sie haben noch eine unbeschwerte Offenheit und natürliche Neugier. Wie positiv sich die Stärkung ihrer Kompetenzen auswirkt, zeigt das Theaterprojekt des vierten Jahrgangs an der Stephanusschule.

 

Die beiden Klassen präsentierten gestern Vormittag das Ergebnis ihrer zweiwöchigen Arbeit mit der Theaterpädagogin Katja Ahlers. Unter dem Motto „Das Schönste, was es gibt auf der Welt“ drehte sich alles um das Thema Freundschaft. Die Kinder erarbeiteten Szenen und Texte, die von Freunschaft schließen, Solidarität, gegenseitiger Hilfe oder Konflikte schlichten handelten. Sie zeigten Momente aus der Schule und der Freizeit. Das Ergebnis trugen sie mit großer Spielfreude, frei und unverkrampft vor. Und sie begeisterten restlos alle Zuschauer.

Die Theaterpädagogin Katja Ahlers leitete die Schüler auch dazu an, den Entstehungsprozess der Texte und Szenen in den Blick zu nehmen, die Konflikte und Lösungsstrategien zu betrachten. Das will sie in den kommenden Wochen mit den Klassen noch intensivieren. „Wenn sie darüber sprechen, können sie es abspeichern. Sie können kritische Situationen erkennen und wissen, wie sie wieder herauskommen. Das hilft ihnen, wenn nach dem vierten Schuljahr der Klassenverband aufgelöst wird. Das ist für viele ein guter Moment, bestehende Freundschaften zu bestärken oder nicht so gute Freundschaften aufzulösen. Und es ist eine Chance, nicht wieder in alte Rollen zu verfallen“, berichtet Ahlers über die Hintergründe dieses Theaterprojekts.

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Dessen lokaler Koordinator vor Ort ist Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums Bockelweg. Er sprach Ahlers großes Lob aus. „Schön, dass wir solche Kompetenzen in Hamm haben. Toleranz fördern, ist in dieser Altersklasse doch noch nicht nötig. Aber Kompetenz stärken ist die Grundlage für demokratisches Handeln“, sagt er. Klassenlehrerin Margret Lipski hatte die Idee zu diesem Theaterprojekt gehabt. Auch sie war begeistert. „Wann sonst ist es möglich, zwei Wochen lang Theater zu üben. Das haben wir brutalst genossen“, sagte sie. Für die Eltern gibt es noch zwei Aufführungen: am 22. und am 29. Juni.

Das Theaterprojekt ist eines von rund einem Dutzend, das in diesem Jahr bereits im Rahmen des Bundesprogramms bewilligt wurden. „Es stehen aber noch Projektgelder zur Verfügung, sagte Julia Reinermann, die für die verwaltungstechnische Abrechnung zuständig ist. - jim

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WA/22.04.2013/Hamm-Heessen

"Die Erinnerung wach halten"

Jugendzentrum Bockelweg und Versöhnungskirche veranstalten Tag der Toleranz

HEESSEN ▪ "Demokratie leben bedeutet nicht, alle Jahre wieder an die Wahlurnen gehen und ansonsten sein eigenes Ding durchziehen. Demokratie muss von den Menschen tagtäglich gestaltet und mit Leben gefüllt werden." Pfarrer Matthias David bekannte sich in den einleitenden Worten zum "Konzert für das Erinnern" in der Versöhnungskirche mit Leidenschaft zu den Grundwerten unserer Gesellschaft.

Den gemeinsam mit dem Jugendzentrum Bockelweg gestalteten Projekttag "Wir für Demokratie - Tag und Nacht für Toleranz" verstand er ganz besonders als Reaktion auf die von vielen erst nach der NSU-Mordserie wahrgenommene Bedrohung von rechts.

Der Musiker/Komponist und Moderator Matthias Horndasch ließ die rund 40 Besucher seines Erinnerungskonzerts erschauern, als er aus den ihm anvertrauten Schilderungen von Überlebenden des Holocausts las. "Die Erinnerung wach halten, damit es nie wieder geschieht: Diese Motivation ermöglichte es den Opfern der Nazidiktatur, vom Verlust aller Menschenwürde, der so genannten "Kristallnacht", den Ghettos, Transporten und dem Massenmord in den Todeslagern zu berichten." Das Entsetzen stand den Besuchern geradezu ins Gesicht geschrieben. Dem Musiker Horndasch gelang es mit seinen selbst verfassten Klavierstücken zwischen den ausführlichen Zitaten, diese Schilderungen zu verbinden und für die Zuhörer erträglicher zu gestalten. Nach diesem erschütternden Erleben schien Beifall nicht angebracht, so dass dieser erst nach ein paar Worten Davids nachgeliefert wurde.

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Der Saal nebenan bot einen stimmigeren Rahmen für das anschließende Konzert mit Elaine Thomas und den "Poets Messengers". Die Sängerin hatte dem Thema entsprechendes Musikmaterial ausgewählt. Sie erzählte zwischen den Stücken von ihrer Großmutter, die sich gegen die Rassentrennung in den USA engagiert hatte und verdeutlichte, dass erst Jahre nach dem Tod Martin Luther Kings die Gleichberechtigung verwirklicht wurde. Vor allem aber machten sie und ihre Klasse-Band Musik vom Feinsten: Das zierliche Energiebündel mit der großen Stimme sorgte für allerbeste Stimmung im Publikum.

Bereits am Nachmittag hatte eine ausgebuchte Fortbildung unter dem Motto "Vorurteile - ich doch nicht" Menschen verschiedener Kulturkreise und Altersgruppen zusammengebracht. Zwischen 18 und 88 Jahre alt waren die Teilnehmer, die gemeinsam ein Zeichen gegen offenen oder latenten Rassismus und stereotype Verhaltensweisen setzten.

Matthias David betonte, dass in einer Stadt, in der Menschen aus über 120 Nationen zusammenleben, ein respektvolles Miteinander Voraussetzung für das Funktionieren von Gemeinschaft sei. Sein die Veranstaltung beschließendes Nachtgebet schloss Menschen aller Glaubensrichtungen ein. Das Weiten eigener Begrenzungen, Ohnmacht in Stärke und Angst in Herzenswärme zu verwandeln und so Geborgenheit in der Gemeinschaft zu erzeugen: Diese Utopie kann nur gemeinsam umgesetzt werden. Von Werner Lauterbach

 


 

Foto: lau / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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Stadtanzeiger/21.04.2013

Tag und Nacht für Toleranz

"Wir für Demokratie - Tag und Nacht für Toleranz": Das Motto des von der Evangelischen Kirchengemeinde Heessen und dem Jugendzentrum Bockelweg gestalteten Projekttages stellte Engagement für respektvolles Miteinander und Achtung vor allen Menschen in den Fokus.

Vier Veranstaltungen am Freitag in der Versöhnungskirche präsentierten unterschiedliche Aspekte zum Thema: Eine Fortbildung in Sachen Vorurteile, das "Konzert für das Erinnern" mit dem Musiker/Moderator Matthias Horndasch, der Pianoklänge mit den Erinnerungen von Verfolgten der Nazidiktatur verband, ein funkiges Rockkonzert und das Nachtgebet zum Abschluss. Komplett ausgebucht war die Fortbildung am Nachmittag, die Menschen unterschiedlicher Kulturkreise und Altersgruppen zusammenbrachte - Teilnehmer von 18 bis 88 waren vertreten. Im Anschluss ließ Matthias Horndasch rund 40 Besucher seines Erinnerungskonzertes erschauern, als er aus den ihm anvertrauten Schilderungen von Überlebenden des Holocausts las. Selbst verfasste Klavierstücke vertieften die Atmosphäre der Verzweiflung von jeder Würde beraubten Menschen, die dem Tod oftmals ins Auge geschaut und wie durch ein Wunder überlebt hatten. Etwas leichtere Kost servierte Sängerin Elaine Thomas mit den "Poets Messengers": Die zierliche Frau mit großer Stimme und ihre Klasse-Begleitband faszinierten die Zuhörer mit Songs, die einen Bezug zum Freiheitskampf der schwarzen Amerikaner hatten. Pfarrer Matthias David bezog jeden Menschen, ganz gleich welcher Couleur und Glaubensrichtung, in seinen das Nachtgebet beschließenden Segen ein.

 

 

 

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WA/20.04.2013/Hamm-Heessen

Was ist Kultur?

30 Teilnehmer bei der Fortbildung zu "Tag und Nacht für Toleranz"

HEESSEN ▪ Mit einer Fortbildung begann gestern Nachmittag die Veranstaltung "Tag und Nacht für Toleranz" zu der gemeinsam die Evangelische Kirchengemeinde Heessen und das Jugendzentrum Bockelweg in die Versöhnungskirche eingeladen hatten. Fast 30 Teilnehmer hatten sich dazu angemeldet. Ins Zentrum des Workshops stellte Referent Bünyamin Aslan die Fragen: Was bedeutet es, sich ein Urteil über jemanden zu bilden, ohne ihn zu kennen? Was ist Kultur? Seine These: Wie bei einem Eisberg ist zunächst nur ein kleiner Teil dessen zu erkennen, was eine Person ausmacht. Dennoch schließen die meisten Menschen voreilig auf die ganze Person. Spannend fand Aslan, seinen Workshop in einer so heterogenen Gruppe durchzuführen, denn es gab Teilnehmer ganz unterschiedlicher Herkunft, mit verschiedenen Berufen und von Jung bis Alt. Angesichts der Größe der Gruppe und der bunten Mischung war Pfarrer Matthias David als Mitorganisator dieser Veranstaltung sehr zufrieden.

Am Abend folgten noch ein Klavierkonzert mit Matthias Horndasch ergänzt mit Lesungen aus Zeitzeugenberichten der NS-Zeit, Politischer Jazz zur Nacht mit Elaine Thomas & Poets Messengers sowie ein politisches Nachtgebet (weiterer Bericht folgt). ▪ jim

 


 

WA/18.04.2013/Hamm-Heessen

Tag und Nacht für Toleranz

Lesung - Konzert - Gebet: Versöhnungskirche und Jugendzentrum Bockelweg laden ein

HEESSEN ▪ Unter dem Motto "Wir für Demokratie - Tag und Nacht für Toleranz" findet am Freitag, 19. April ein Projekttag statt. Die Evangelische Kirchengemeinde Heessen lädt in Zusammenarbeit mit dem Jugendheim Bockelweg zu vier Veranstaltungen in die Versöhnungskirche ein.

Auftakt ist von 15 bis 18 Uhr eine Fortbildung: Sie steht unter dem Motto: "Vorurteile? - Ich doch nicht!" Hierbei geht es um stereotypen, latenten Rassismus und politisch korrektes Handeln im Alltag. Die anwendungsorientierte Fortbildung ist für alle Interessierten und Multiplikatoren gedacht. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen werden bis zum heutigen Donnerstag erbeten im evangelischen Gemeindebüro, Telefon 3 82 57, oder im Jugendzentrum Bockelweg, Telefon 6 02 22.

Von 19 bis 21 Uhr gibt Matthias Horndasch ein "Konzert für das Erinnern". Sein Klavierspiel wird mit Lesung aus Zeitzeugenberichten der NS-Zeit begleitet. Ein weiteres Konzert schließt sich von 21.30 bis 23 Uhr an. "Elaine Thomas and Poets Messengers" spielen Politischen Jazz zur Nacht. Eine Mischung aus müheloser Stimmgewalt, Virtuosität, Temperament und Persönlichkeit machen die Künstlerin Elaine Thomas aus. Abschluss der Veranstaltung ist ein politisches Nachtgebet.

Die Teilnahme bei allen Einzelveranstaltungen ist kostenfrei und für alle Interessierten offen. Für eine Stärkung mit Speis und Trank während der Pausen ist gesorgt.

"Unser Ziel ist es, möglichst viele Bürger und Bürgerinnen unserer Stadt, von Jung bis Alt, anzusprechen, sich an diesem Projekttag mit den Themen Toleranz und Zivilcourage zu beschäftigen, um so ein deutliches Zeichen für unsere Demokratie zu setzen", macht Pfarrer Matthias David von der evangelischen Kirchengemeinde deutlich.

Gefördert wird "Tag und Nacht für Toleranz" im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken".▪ WA

 


 

Foto: pr / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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Stadtanzeiger/17.04.2013

Zeichen für Toleranz setzen

Elaine Thomas (Foto) und "The Poets Messengers" treten übermorgen, Freitag, um 21.30 Uhr in der Versöhnungskirche in Heessen auf. Anlass ist die Veranstaltung "Wir für Demokratie - Tag und Nacht für Toleranz", zu der die Evangelische Kirchengemeinde Heessen und das Jugendzentrum Bockelweg am Freitag einladen.

An dem bundesweit durchgeführten Projekttag soll auch in Heessen ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz gesetzt werden. Los geht es um 15 Uhr mit einer Fortbildung für Lehrer, Erzieher und Gruppenleiter. Für die Veranstaltung unter dem Motto "Vorurteile? - Ich doch nicht!" sind Anmeldungen bis morgen noch möglich (Telefon 3 82 57 und 6 02 22). Der Musiker und Journalist Matthias Horndasch wird um 19 Uhr in einem Konzert an die Gräueltaten des NS-Regimes erinnern, indem er Berichte von Zeitzeugen vorträgt. Elaine Thomas und "The Poets Messengers" spielen unter anderem Songs von Gil Scott-Heron. Der 2011 gestorbene US-Musiker hatte sich in seinen Liedern mit den Problemen der Afroamerikaner und der "Dritten Welt" beschäftigt. Die Veranstaltung endet um 23 Uhr mit einem politischen Nachtgebet. sam/vg

 

 

 

 © Wiemer  / Ludger Bietmann (links) und Pfarrer Matthias David präsentieren das Programm für den Tag der Toleranz. / Zum Vergrößern bitte anklicken!
© Wiemer / Ludger Bietmann (links) und Pfarrer Matthias David präsentieren das Programm für den Tag der Toleranz. / Zum Vergrößern bitte anklicken!

WA/12.04.2013/Hamm-Heessen

Zeichen gegen Intoleranz

Evangelische Kirchengemeinde und Jugendzentrum organisieren Projekttag

HEESSEN ▪   Zu einem Tag, der Toleranz und Demokratie in den Mittelpunkt stellt,  lädt am Freitag, 19. April, die evangelische Kirchengemeinde Heessen gemeinsam mit dem Jugendzentrum Bockelweg zu der Veranstaltung „Wir für Demokratie – Tag und Nacht für Toleranz“ ein.

Mit einem Potpourri aus vier Veranstaltungen wollen die Organisatoren, Pfarrer Matthias David von der Versöhnungskirche, und Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums, ein sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Toleranz setzen.

Gefördert wird der bundesweit durchgeführte Projekttag durch den eingerichteten Sondertopf „Wir für Demokratie“, der Teil des Bundesprogrammes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ ist. Seit dem vergangenen Jahr erhält der Stadtteil Fördergelder vom Bund, durch die bereits verschiedene Projekte für ein respektvolles Miteinander im Bezirk durchgeführt wurden. Die Organisatoren freuen sich, zum ersten Mal eine größere Veranstaltung im Bezirk umzusetzen und hoffen auf eine große Resonanz. „Wir wollen an diesem Tag junge und alte Menschen erreichen und sensibilisieren“, sagt Pfarrer David. Dabei sollen sich von dem Programm aber nicht nur Heessener angesprochen fühlen. „Ziel des Projekttages ist es, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, den Zusammenhalt zu fördern und den Horizont zu erweitern“, bringt Bietmann auf den Punkt, worum es nächsten Freitag gehen soll.

Mit vier Veranstaltungen haben die Organisatoren ein buntes Programm zusammengestellt, bei denen sich die einzelnen Punkte auf verschiedene Weise dem titelgebenden Thema nähern. Eröffnet wird der Projekttag um 15 Uhr mit einer dreistündigen Fortbildung für Lehrer, Erzieher, Gruppenleiter und Interessierte. „Vorurteile? – Ich doch nicht!“ ist der Titel, der passend umschreibt, dass es in dieser Veranstaltung um die Reflextion eigener Vorurteilen geht. „Wir haben ja alle irgendwelche Vorurteile. Sie helfen uns, die Welt zu strukturieren“, erklärte Bietmann. „Sobald Menschen aber aufgrund von Zuschreibungen diskriminiert werden, wird es problematisch“, so der Leiter des Jugendzentrums. Im Anschluss an die vom Multikulturellen Forum aus Lünen durchgeführte Fortbildung erhalten die Teilnehmer eine Bescheinigung. Bis zum 18. April können sich Interessierte noch anmelden.

Auf emotionale Weise nähert sich der Musiker und Journalist Matthias Horndasch in der musikalischen Lesung „Konzert für das Erinnern“ um 19 Uhr dem Thema Toleranz. Er wird im Kirchenraum der Versöhnungskirche an die Gräueltaten des NS-Regimes erinnern, indem er Berichte von Zeitzeugen vorträgt. Seine Lesung ergänzt Horndasch mit seinem Pianospiel. „Hier wird uns das Thema auf eine ganz andere Weise berühren“, ist Pfarrer David von der Wirkung des Konzerts überzeugt.


Politisches Jazzkonzert im Kirchenraum


Musikalisch geht es auch im folgenden Programmpunkt weiter, wenn um 21.30 Uhr Elaine Thomas und „The Poets Messengers“ in der Kirche jazzige Klänge ertönen lassen. „Die Gruppe zeigt durch ihre Besetzung eine kulturelle Vielfalt, für die sie sich auch mit ihren kritischen Texten einsetzt“, so Pfarrer David. An das Konzert, gegen 23 Uhr, schließt sich ein politisches Nachtgebet an. „Als Gemeinde möchte wir zeigen, dass wir uns für die Bürgerschaft öffnen und Kirche ein Teil der Gesellschaft ist“, betont Pfarrer David. Alle Programmpunkte sind kostenlos und finden bis auf die Fortbildung in der Versöhnungskirche statt. - vg

Anmeldung für die Fortbildung unter Telefon 3 82 57 (Gemeindebüro) oder unter Telefon 6 02 22 (Jugendzentrum).

 


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WA/30.03.2013/Hamm-Heessen

Aus aller Welt nach Heessen

Marlene Szymanek schreibt Geschichten von Menschen mit Wurzeln im Ausland auf

HEESSEN ▪ Wo kommen die Menschen her, die hier leben? Was hat sie dazu bewegt, nach Deutschland zu kommen? Was haben sie erlebt? Marlene Szymanek interessiert sich schon lange für Heessener Bürger verschiedener Nationen und kultureller Herkunft. Im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" wird ihr Vorhaben gefördert, und sie geht den Fragen jetzt auf den Grund. Der Heimatverein Heessen ist Träger dieses Projekts, aus dem in diesem Jahr ein Büchlein entstehen soll. Marlene Szymanek hatte schon einmal die Geschichten von Menschen aufgeschrieben. Damals, im Jahr 1989, waren es jedoch ausschließlich Heessener gewesen. "Die Welt hat sich aber geändert, Heessen ist viel bunter geworden", nennt sie einen Grund für ihren neuen Anlauf. Zum anderen ist sie im Oktober des vergangenen Jahres in den Vorstand des Heimatvereins gewählt worden und hat von dem Bundesprogramm erfahren. "Jetzt kann ich endlich wieder mein Ziel verfolgen", freut sie sich.

Sie will insgesamt acht verschiedene Personen unterschiedlicher Herkunft befragen. Einer von ihnen ist Luciano Ceola. Er wurde am 17. Oktober 1945 in Padua, einer der ältesten Städte Italiens und eine der ältesten Universitätsstädte geboren. Seine Heimat verließ er 1965, weil er sich mit seinem Vater in die Wolle bekommen hatte. Also packte er die Koffer und machte sich auf den Weg nach Verona. Dort gab es in dieser Zeit einen "Sklavenmarkt". Hier suchte unter anderem das deutsche Arbeitsamt nach Gastarbeitern. Da Ceola Schweißer gelernt hatte, wurde er schnell zu Krupp nach Großgerau vermittelt. Zwei Jahre arbeitete er für den Stahlkonzern, bevor es 1967 weiterging zu den Hoesch Röhrenwerken nach Hamm. "Ich habe immer etwas neues dazugelernt und mich weitergebildet. Zum Schluss war ich Baustellenleiter", berichtet Ceola.

Bis er im Jahr 2005 in Rente ging, hat er sehr viel gesehen von der Welt. Er war ständig "auf Montage", unter anderem beim Bau von Schleusen, Brücken, Kanälen, Atomkraftwerken. Er war in Osteuropa, Taiwan, Peru, Indonesien, China und vielen anderen Ländern. "Ich habe sehr viel gelernt und sehr viele Menschen kennengelernt", berichtet Ceola.

Das glaubt man ihm sofort, denn er ist offen und geht auf Menschen zu - und er hat viel zu erzählen aus einem bunten und ungewöhnlichen Leben. Ganz unkompliziert lernte er auch seine Frau Edeltraud kennen. Er sprach sie in der damaligen Eisdiele an der Sternstraße an: "Mädchen, ich heirate dich". Und er machte ernst.

Diese und viele andere Geschichten nahm Marlene Szymanek bei ihrem Besuch bei Ceola mit ihrem Kassettenrekorder auf, schrieb sie nieder, brachte sie in Form und wird sie in ihrem Werk zusammenfassen.

Luciano Ceola war ihr dritter Interviewpartner. Sie sucht noch weitere Menschen aus aller Herren Länder, die in Heessen ihre neue Heimat gefunden haben. Und sie ist ganz gespannt auf ihre Geschichten. ▪ jim

Marlene Szymanek, Telefon 6 15 81

 


 

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WA/08.03.2013/Hamm-Heessen

Viele Menschen erreicht

Positive Zwischenbilanz für das Programm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken"

HEESSEN ▪ Das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" ist überaus erfolgreich angelaufen. Mit dieser positiven Bilanz eröffnete Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums Bockelweg und externer Koordinator des Projekts, Mittwochabend vor 45 Teilnehmern die Stadtbezirkskonferenz im Jugendzentrum Bockelweg.

Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Vereinen, Institutionen und der Wirtschaft sei deutlich gestärkt worden. Hierbei habe man eine bunte Projektvielfalt auf den Weg gebracht, die das Miteinander der Kulturen im Bezirk gestärkt habe, so Bietmann.

Im vergangenen Jahr wurden 25 Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 80 500 Euro durchgeführt. Weitere 60 000 Euro stehen den Akteuren für dieses Jahr zur Verfügung. Projektanträge können noch eingereicht werden. Voraussetzung ist, dass die Projekte durch einen gemeinnützigen Träger, wie einen Förderverein oder in Zusammenarbeit mit einem solchen Träger durchgeführt werden. Und auch für 2014 können sich die Heessener Hoffnung auf eine weitere Förderung machen, stellte Uli Kötter, Abteilungsleiter Jugendförderung im Jugendamt in Aussicht. Das vom Bund geförderte Programm hat unter anderem zum Ziel, demokratisches Verhalten zu vermitteln und jeglicher Form von Extremismus entgegen zu wirken.

In vielen Fällen sei es gelungen, auf die fremden Kulturen vor der eigenen Haustür neugierig zu machen, berichteten die Akteure über ihre Projekterfahrungen. Ein bilinguales Leseprojekt und das Erlernen fremdsprachiger Liedertexte stoße zum Beispiel bei den Kindern und deren Eltern auf große Resonanz. Auch zeige das Konflikttraining für Schüler ebenso positive Wirkungen wie ein andernorts angebotenes interkulturelles Kompetenztraining. Viele Einrichtungen planen, die gestarteten Projekte auch in Zukunft weiterzuführen. Einige Fördervereine haben bereits ihre Unterstützung zugesichert.

Der DRK Ortsverein Heessen, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert, bot den anwesenden Akteuren seine Unterstützung an. So sei man gerne bereit, bei Veranstaltungen den Sanitätsdienst zu übernehmen oder für Veranstaltungen die Räumlichkeiten am Vogtskamp zur Verfügung zu stellen, lud Reinhard Greune zur Zusammenarbeit ein.

Mit Britta Flessenkämper wird zukünftig auch eine Präventionskoordinatorin in Heessen tätig sein. Sie nutzte die Chance, sich den Akteuren persönlich vorzustellen. Im Rahmen des vom Lande geförderten Projekts "Kein Kind zurücklassen", wird sie zusammen mit den Bildungseinrichtungen und Kindergärten präventive Maßnahmen erarbeiten. Hierbei steht derzeit eine Bestandsaufnahme im Vordergrund. Gemeinsam sollen dann die bereits bestehenden Angebote ausgewertet werden, um sie gegebenenfalls noch stärker zu bündeln und zu optimieren.

Ansprechpartner vor Ort für das Programm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" ist Ludger Bietmann, Jugendzentrum Bockelweg. Telefon 6 02 22 oder jz-bockelweg@web.de ▪ ck

 

 

 

Foto: Rother, Zum Vergrößern bitte anklicken!
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WA/04.03.2013/Hamm-Heessen

Lichterfest wird wiederholt

Kleingärtnerverein Heessen-Gartenstadt plant viele Aktionen / 1. Vorsitzender Müller bestätigt 

HEESSEN ▪ "Zusammenhalten" steht auf dem Schild, das neuerdings den Eingangsbereich des Vereinsheims des Kleingärtnervereins Heessen Gartenstadt ziert. Mit dem Plakat, das von Saskia Holsträter gestaltet wurde, wollen die Gartenfreunde ein "sichtbares Zeichen setzen" für die Stärkung des Zusammenhalts in der Gartengemeinschaft, erklärte Claudia Kramer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. "Jeder ist willkommen bei uns", sagte sie. Das farbenfrohe Schild war unter anderem Diskussionsbestandteil der Jahreshauptversammlung im Vereinsheim an der Veistraße.

Im Rückblick auf das Jahr 2012 lobten die Versammelten - Pächter von 25 Parzellen waren erschienen - die gute Resonanz auf die Seniorenfrühstücke und den Kaffeeklatsch. Gut angekommen sei auch das Sommerfest. Eine "herausragende Veranstaltung", so Kramer, stellte zudem die Premiere des Lichterfestes im Dezember dar. Mit großem Engagement hatten die Kleingärtner ihr Gärten geschmückt und verschönert. Der Termin für 2013 steht bereits: Am 14. Dezember soll die Kleingartenanlage erneut funkeln und strahlen.

Ein gemeinsames Singen fand im Rahmen des Aktionsplanes "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" statt. Russischstämmige Mitglieder des Kleingartenvereins, das Familienzentrum Dasbeck und der Heimatverein hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. Auch hier ist eine Neuauflage geplant - ein Termin steht noch nicht fest. Beteiligen werde sich der Verein außerdem an der Aktion "Offene Gartenpforte". Am 2. Juli sind alle Interessierten eingeladen, einzelne Gartenparzellen zu erkunden. Weiterführen wollen die Vereinsmitglieder auch in diesem Jahr den "Kindergarten", den die Kleingärtner im vergangenen Jahr dem Familienzentrum Dasbeck zur Verfügung gestellt hatten. Nicht nur Kinder und ihre Eltern seien eingeladen, bei der Pflege der Parzelle mitzuhelfen, auch ältere Menschen seien dort willkommen, so Kramer.

Gewählt wurden drei neue Beisitzer. Sie heißen Wolfgang und Kerstin Schwarze und Claudia Kramer. Ferdinand Müller, 1. Vorsitzender, wurde für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt.

Hinweisen möchte der Verein auf eine freie Parzelle. Interessierte Personen können sich bei Claudia Kramer, Telefon 6 08 64, melden. ▪ jud

 

 

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WA/18.02.2013/Hamm-Heessen

Heessener bekennen sich zu Toleranz - Ausstellung

HEESSEN - Ortsheimatpflegerin Inge Block-Löher hat sich den Mund fusselig geredet – mit großem Erfolg. Beim Heessener Martinsmarkt im vergangenen Herbst sprach sie mehr als 400 Besucher an, mit ihrem Gesicht und ihrer Unterschrift für ein buntes Heessen einzutreten und erhielt in den meisten Fällen die Zustimmung.

Inge Block-Löher (links) und Friedrich Wilhelm Wickord eröffneten gestern die Ausstellung im Bürgeramt. Eine Teilnehmerin, Azemina Siliç, freute sich darüber, dass sie sich auf einem Plakat wiederfand. Der Heessener Fotograf Friedrich Wilhelm Wickord lichtete die Menschen ab. Das Ergebnis ist eine Ausstellung, die jetzt im Bürgeramt Heessen zu sehen ist.

Die Idee zu dieser Aktion stammt vom Heimatverein. Er hat auch den Antrag an den Begleitausschuss gestellt, um die Fördermittel zu bekommen. Gegen Rassismus, Extremismus, Ausgrenzung und Intoleranz sowie für ein buntes friedliches Heessen, in dem es ein gedeihliches Miteinander gibt, sprechen sich die Menschen mit ihrem Bild aus. Ganze Familien haben sich mit ihren Gesichtern dazu bekannt.

Kaum jemand habe „nein“ gesagt. Und wenn, dann nicht, weil er oder sie die Idee dahinter ablehne, sondern eher, weil man sich nicht fotografieren lassen wolle, berichtete Block-Löher gestern bei der Ausstellungseröffnung. Zudem habe jeder mit seiner Unterschrift der Veröffentlichung seines Bildes zugestimmt.

Zusammengefasst sind die entstandenen 165 Bilder auf mehreren Plakaten, die in diesem Jahr als Wanderausstellung an verschiedenen Orten in Heessen gezeigt werden sollen. Erstmals präsentiert wurden sie beim Neujahrsempfang des Stadtbezirks Heessen (WA berichtete). Bis Anfang März hängen die Plakate im Bürgeramt, danach werden sie bei der nächsten Stadtbezirkskonferenz am Mittwoch, 6. März, ab 19 Uhr im Jugendzentrum Bockelweg gezeigt.

Danach sind noch viele Termine offen. Alle Institutionen, Vereine, Organisationen oder Geschäftsleute, die die Aktion unterstützen und die Plakate selbst zeigen möchten, können sich bei der Ortsheimatpflegerin melden.

Bei der Ausstellungseröffnung kam Azemina Siliç zufällig ins Bürgeramt. Sie hat sich auf einem der Plakate wiedererkannt und freut sich über die Aktion.

Die Foto-Aktion und die Ausstellung finden im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend statt. Ziel ist es, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten und den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu fördern. In den teilnehmenden Kommunen werden vor Ort Lokale Aktionspläne ausgearbeitet, Strategien für Toleranz und Vielfalt, für demokratisches Handeln und gegen rechtsextreme, fremdenfeindliche und antisemitische Tendenzen vor Ort entwickelt. Die Mittelvergabe erfolgt auf Antrag der Vereine durch einen Begleitausschuss, der mit Menschen besetzt ist, die vor Ort aktiv sind. Im Stadtbezirk nehmen bereits im zweiten Jahr zahlreiche Vereine teil. Sehr viele Einzelaktionen wurden bereits umgesetzt. - jim

Wer die Plakate ausstellen möchte, kann sich melden bei Inge Block-Löher unter Telefon 01 77/4 92 27 70 der per E-Mail: ohp-heessen@we


www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de

 


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WA/22.01.2013/Hamm-Heessen

Immer eine Lösung 

HEESSEN ▪ Schilder-Aktion zu "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" macht Heessenern Mut

Wer in den vergangenen Monaten durch Heessen lief, hat die Botschaft schon des Öfteren auf Schildern gelesen oder per Postkarte verschickt. Nun prangt auch am Jugendzentrum am Bockelweg selbst ein Zeichen mit der Aufschrift "Es gibt immer eine Lösung"

Dies nahmen die Heessener Begleiter der Aktion im Rahmen des Projektes „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ zum Anlass, ein weiteres Mal mit Nachdruck auf den Wert und die Bedeutung der insgesamt elf verschiedenen Motive hinzuweisen.

Gemeinsam mit Hans Püttmann, Schulleiter der Martin- Luther-Schule, sowie Schulsozialarbeiterin Julia Sunt und Künstlerin Saskia Holtsträter stellten Ludger Bietmann, Karoline Kluger und Giulia Miraglia gestern das Schild an der Fassade des Jugendzentrums vor. Das Team der Einrichtung war stolz darauf, dass das neue Markenzeichen des Stadtteils nun auch neben der eigenen „Haustür“ prangt.

Püttmann, Bietmann und Holtsträter waren sich einig: Die farbenfrohen Werke leben von der engen Vernetzung der Kooperationspartner – Schule, Jugendzentrum und Künstlerin. „Ich freue mich, dass unsere Zusammenarbeit so intensiv ist und dass sie unseren Schülern etwas gebracht hat“, sagte Püttmann, während Bietmann mit Blick auf das neue Schild an der Wand des Jugendzentrums unterstrich: „Wir finden immer eine Lösung – das ist ein Charakteristikum unseres Hauses.“

Die positive Resonanz, die die Arbeiten im gesamten Stadtteil hervorriefen, hält an, wie Holtsträter bekräftigte. „Die Jugendlichen identifizieren sich sehr mit den Schildern. Sie erkennen sie an ihrer Schule wieder, aber auch an anderen Institutionen“, so die Künstlerin, die ihren Schützlingen während des vergangenen Jahres erste Ideen für die Motive vorgestellt hatte. Die künstlerische Ausgestaltung folgte dann im Laufe der gemeinsamen Arbeit.

Der Förderungszeitraum für das Projekt „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ endete in Heessen zwar mit Ablauf des Jahres 2012. Dennoch sind die Schilder weiterhin begehrt und können nun sogar zum Selbstkostenpreis käuflich erworben werden – über die Martin-Luther-Schule oder das Jugendzentrum Bockelweg.

Auch die Postkarten mit den Motiven der Schilder sind noch zu haben. Sie liegen zusätzlich sogar im Bürgeramt aus. Der dritte Teil der Aktion, das seit Mitte Dezember ausgestellte Fotoprojekt „Die Sicht der Dinge“, ist noch bis zum 12. Februar im Bürgeramt an der Amtsstraße zu sehen. cm

 


Foto: Best / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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WA/31.12.2012/Sonderseite Jahresrückblick Hamm-Heessen

Für Toleranz und Demokratie

HEESSEN ▪ "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" heißt das Bundesprogramm für Toleranz und Demokratie gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert wird. In Heessen wurden in diesem Jahr 27 Projekte, wie zum Beispiel der Chor der Kulturen, durch den Begleitausschuss bewilligt. Der setzt sich aus engagierten Heessener Bürgern zusammen. 83 570 Euro wurden ausgeschüttet. Das Programm hat eine unerwartete Eigendynamik bekommen und sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Im nächsten Jahr soll es weitergehen.   

 


© Mroß / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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WA/28.12.2012/Hamm-Heessen

Brettspielliga bringt Heessener zusammen

HEESSEN ▪ Nach 13 spannenden Wochen und über 250 Spielen ist die Brettspielliga 2012 „Wir spielen!“ jetzt in der Versöhnungskirche zu Ende gegangen. Nahezu 100 spielfreudige Menschen im Alter von sechs bis 50 Jahren haben drei Monate lang jeden Samstag im sportlichen Wettkampf um den Titel „Brettspielmeister 2012“ gespielt.


Den ersten Platz belegte Abusch Dag (10) mit einer stolzen Anzahl von 23 Erstplatzierungen. Dies brachte ihm nicht nur den Titel ein, sondern auch den Hauptgewinn, eine Playstation 3. Zweite mit dem besten Platzierungsschnitt von 1,4 wurde Jennifer Mantei (15), eine erfahrene BSL-Spielerin. Den dritten Platz belegte Jessica Liedtke (19) die auch mit einem Sonderpreis für ihr Engagement bei der wöchentlichen Vor und Nachbereitung belohnt wurde. Den 4. und 5. Platz belegten die Brüder Benjamin (19) und Matthias (21) Lampert die extra – mit ihrem Bruder Dominik (24), der den 12. Platz belegte – für die BSL aus Bockum-Hövel gekommen sind. Den 6. Platz sicherte sich Thomas Biniasch (20), der mit seinem Bruder Michael (15) und vielen anderen Woche für Woche der BSL entgegen fieberte. Einer Rekord stellte Duygu Deniz (9) auf. Sie hat 44 Spiele gespielt, so viel wie kein anderer.

Gefördert wurde das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“, das sich zu Ziel gesetzt hat, Initiativen von engagierten Gruppen, Vereinen oder auch Einzelpersonen zu unterstützen, um fremdenfeindlichen oder gar extremistischen Tendenzen auf breiter gesellschaftlicher Basis entgegenzutreten. Die Teilnehmer haben dabei den Beweis erbracht, das miteinander Spielen, das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen gerade verschiedener Nationalitäten, Kulturen und Generationen, in besonderer Weise fördert.

Auftakt- und Abschlussveranstaltung fanden im großen Saal der Versöhnungskirche statt – die übrigen Spielveranstaltungen in den Räumlichkeiten des Jugendzentrum Bockelweg, dessen Leiter Ludger Bietmann, das Projekt als Ansprechpartner vor Ort stark unterstützt hat. Die BSL ins Leben gerufen, durchgeführt und durchgehend betreut haben die Brüder Artur und Tobias Mantei.

„Die Aktion hat Menschen im Stadtteil näher gebracht – Respekt und Wertschätzung haben zugenommen“, freut sich auch Pfarrer Matthias David, der als Partner von der Evangelischen Kirchengemeinde Heessen zusammen mit Bietmann das Projekt begleitet hat.

„Für mich war es wichtig ein Zeichen zu setzen, dass Evangelische Kirche über die eigenen Mitglieder und Grenzen hinaus als ein Ort gemeinsamen Lebens und Lernens wahrgenommen wird“, erläuterte Pfarrer David das Engagement der Kirchengemeinde. „Das gemeinsame Engagement von Kirchengemeinde und Jugendzentrum ist zugleich Zeichen einer langjährigen und guten Zusammenarbeit – nicht zuletzt auch auf Grund der guten Vernetzungsarbeit, die Ludger Bietmann im Stadtbezirk über die Jahre vorangetrieben hat“, ergänzt David. J WA

 


Foto: Mroß / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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WA/20.12.2012/Hamm-Heessen

Musik zieht Kreise

HEESSEN ▪ „Musik zieht Kreise“ heißt ein weiteres Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern Kompetenz stärken“. Seit September kommen die Kinder des Familienzentrums St. Theresia einmal wöchentlich zusammen, um Lieder aus unterschiedlichen Ländern zu singen und dazu Bewegungsspiele zu machen und zu tanzen. Gestern fand zudem der erste Aktionstag "Offenes Singen" statt, bei dem auch Eltern und Großeltern der Kinder eingeladen waren.

Wir haben Kinder mit Wurzeln in 15 unterschiedlichen Ländern, berichtet die Leiterin der Familienzentrums St. Theresia, Ulla Balzer. Rund 80 Prozent der Kinder, die im Familienzentrum St. Theresia betreut werden, haben Wurzeln in anderen Kulturen.

Als erfahrene Erzieherin weiß Balzer ganz genau, wie wichtig das Singen, Tanzen und Rhythmus für die Entwicklung der Kinder ist. „Sie können dadurch ihre Umwelt entdecken. Die bunte Palette an Empfindungen, die Musik in ihnen auslösen kann, kennt wohl jeder. Die Stimmungen reichen von Wohlgefühl, Freude und Ausgelassenheit bis zur Traurigkeit und Melancholie“, sagt sie. Musik lasse Kreativität und Fantasie lebendig werden, und sie könne helfen, neue Energie zu tanken. Zudem weist Balzer darauf hin, dass Denken, Fühlen, Hören und Bewegung eng miteinander verbunden seien. So werde auch die geistige und sprachliche Entwicklung gefördert. Durch Lieder, Tänze und Bewegungsspiele aus unterschiedlichen Ländern werde Ablehnung und Ausgrenzung vermieden sowie soziale Kompetenzen und das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt.

Angeleitet werden die Kinder von Brunhilde Tacke. Sie ist Musik- und Tanzlehrerin sowie Fachbereichsleiterin des Elementarbereichs der städtischen Musikschule. Als weitere Kooperationspartner wünscht sich Balzer den Kontakt zu Kinderchören im Stadtteil Heessen sowie zu bosnischen und türkischen Tanzgruppen. Denn aus diesen Ländern stammen die meisten Kinder.

Um die Kinder und ihre Familien auch dauerhaft zum singen zu bewegen, will Balzer ein Liederheft mit Kinderliedern, Finger- und Bewegungsspielen der verschiedenen Kulturen zusammenstellen. Es soll den Familien für den häuslichen Gebrauch an die Hand gegeben werden und so dazu beitragen, dass bei allen die Freude an Musik und Bewegung geweckt wird.

Hierfür wünscht sie sich noch eine größere Beteiligung der Eltern und vor allem der Großeltern. „Gerade die Großeltern haben noch mehr gesungen. Sie kennen die traditionellen Lieder. In Zeiten von Fernsehen und Internet nimmt das gemeinsame musizieren in den Familien immer weiter ab“, begründet sie.

Fortsetzen will sie das Projekt auch 2013 und zwar bis in den Herbst hinein. An den Kindern jedenfalls wird das vorhaben sicher nicht scheitern. Sie sind mit viel Eifer, aber auch sehr konzentriert dabei. Ihnen ist die Freude anzusehen, wenn es ihnen gelingt „Bruder Jakob“ in mehreren Sprachen zu singen oder zu einem traditionellen afrikanischen Lied etwas auf dem Kopf zu balancieren. ▪ jim

 


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WA/15.12.2012/Hamm-Heessen

Zeigen, was stört

Ausstellung "Die Sicht der Dinge" im Bürgeramt eröffnet

HEESSEN ▪ „Die Sicht der Dinge“ lautet das Motto der neuen Ausstellung im Bürgeramt an der Amtsstraße bis zum 12. Februar 2013: Anhand vieler Fotografien und Zeichnungen haben Jugendliche aus ihrer Perspektive zu verschönernde Orte im Stadtbezirk zusammengestellt, darunter sind unter anderem Aufnahmen vermüllter Plätze, von Graffiti an den Wänden oder einer zerstörten Rutsche auf einem Spielplatz. Am vergangenen Donnerstag haben die bildende Künstlerin Saskia Holsträter, Ludger Bietmann vom Jugendzentrum Bockelweg und Julia Sundt vom Förderverein der Martin-Luther-Schule die Ausstellung eröffnet.

Die Schau im Heessener Bürgeramt finde im Rahmen der bundesweiten Aktion „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ statt, sagte Ludger Bietmann, zugleich Koordinator des Bundesprojektes für den Bezirk. Fotos und Skizzen zeigten, „dass die Jugendlichen dasselbe ästhetische Empfinden haben, wie wir Erwachsene, und sie sich von den gleichen Dingen gestört fühlen.“ Viel zu oft würden Jugendliche als Gruppe abgestempelt, die Schwierigkeiten mache. „Aber das stimmt so einfach nicht.“

Die Fotoausstellung „Die Sicht der Dinge“ bildet das zentrale Element von drei Projekten, die Jugendliche der Martin-Luther-Schule und des Jugendzentrums unter Leitung von Saskia Holsträter erarbeitet haben. Doch auch über „Nur Mut zur Toleranz“ und „Fremde Post“ können sich die Besucher informieren.

Schilder, welche die Jugendlichen unter dem Motto „Nur Mut zur Toleranz“ mit auffordernden Wörtern und Sätzen („Bring Dich ein“, „Du bist richtig“, „Nur Mut“) gestaltet haben, sollen im gesamten Stadtgebiet an Straßenlaternen und Stromkästen installiert werden und so die Bürger zu mehr Toleranz und zivilem Engagement motivieren. „Wenn Bürger bereit sind, ein Schild sichtbar an ihrer Hauswand aufzuhängen, bekommen sie es umsonst“, erklärte Holsträter. Durch die Verteilung der Schilder solle eine optische Verbindung zwischen den Örtlichkeiten entstehen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Heessener Bürger untereinander fördern.

Ein Kasten für die Aktion „Fremde Post“ steht im Bürgeramt ebenfalls bereit: Auf einer Karte kann jeder seine Anschrift oder Adressen aus seinem Heessener Freundeskreis notieren – an diese werden nach einiger Zeit Grußkarten mit Motiven der Projekte „Nur Mut zur Toleranz“ und „Die Sicht der Dinge“ zugesandt. Ähnliche Einwurfkästen sollen auch bei öffentlichen Aktionen im Heessener Stadtteil aushängen und die Bürger des Bezirks zum Mitmachen einladen. Hier hoffen die Aussteller auf die Mithilfe öffentlicher Veranstalter.

Auch unter den Heessener Bürgern, Vereinen, Geschäftsleuten und Institutionen wollen die Organisatoren der Ausstellung weitere Kooperationspartner und freiwillige Helfer finden, die Aufstellflächen oder Wände für die Schilder zur Verfügung stellen oder mit den Jugendlichen deren angeregte Verschönerungen umsetzen. ▪ wad

Alle Informationen finden Interessierte auch im Internet unter http://www.jz-bockelweg.de.

 


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WA/13.12.2012/Hamm-Heessen

Mobbing thematisiert

Theater-AG der Realschule Heessen führt eigenes Theaterstück auf

HEESSEN ▪ Mit dem Thema „Mobbing“ befasste sich die neue Theater-AG der Realschule Heessen in ihrem Theaterstück „Ich sehe ROT“. Seit Ende Oktober probten die Schüler der Stufen acht, neun und zehn das Stück nicht nur, sondern haben es auch selbst geschrieben. Gemeinsam mit der freischaffenden Theaterpädagogin Katja Ahlers sind das Storyboard und die Dialoge in Eigenproduktion entstanden. Aufgeführt wurde das aus dem Aktionsplan „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ finanzierte Stück am Dienstag im Rahmen des Tages der offenen Tür der Realschule.

Zur Visualisierung des Problems „Mobbing“ knüpften die Schüler dabei auf typische Alltagssituationen an und schreckten vor Übertreibungen nicht zurück. Die als Streberin dargestellte Berivan Ekiz ist im Besitz der gleichen Markenschuhe wie Jessica Steiger – und das passt Jessicas Clique ganz und gar nicht. Die vier Mitglieder der Clique gehen auf Berivan los, stoßen sie nieder und ziehen ihr die Schuhe aus. Berivan scheint ganz alleine da zu stehen, hat aber noch zwei Freundinnen, die ihr zur Seite stehen. Während jedoch die Clique um Jessica nicht für die anstehende Mathearbeit gelernt hat, ist Berivan die einzige, die Mathe kann. Dargestellt mit Musik und tanzartigen Bewegungen zeigen die Schüler, wie sie während der Klassenarbeit bei Berivan abzuschreiben versuchen - und sie so ausnutzen. Höhepunkt des Mobbings ist der nächste Tag, wenn die beiden Freundinnen Berivan auch noch hintergehen. Mit einem Handyvideo, auf dem Berivan das Kinderlied "Mein Dackel Waldemar und ich" singt, gehen die beiden zu Jessicas Clique und werden prompt aufgenommen. Kennzeichen der Clique sind die gleichen Mützen. Die beiden Freundinnen beginnen, gegen ihren Willen zu rauchen, um so ihre "Coolness" zum Ausdruck zu bringen. Sie gehen so weit, Berivan zu umzingeln und sie zu schubsen. An dieser Stelle greift Sprecherin Lena Kötter ein. Mit den Worten "zum Glück sind wir im Theater und können zurückspulen" vollziehen die jungen Schauspieler rückwärtsgewandte Bewegungen und spulen zu dem Zeitpunkt zurück, zu dem Berivans Freundinnen noch nicht Teil der Clique waren. Erneut sind die beiden Freundinnen zu sehen, versuchen diesmal jedoch, die Clique zu beschwichtigen. Ein Streit beginnt und nacheinander stellen die Schüler dar, wie sie den Streit schlichten wollen: während Jessica und ihre Clique sich aus Langeweile ein neues Opfer gesucht hätten, zieht Berivan gar einen Amoklauf in Betracht. Die Lösung ist jedoch weder das eine noch das andere dargestellte Extrem. Stattdessen nimmt sich Martin Dresel, der schlecht in Mathe ist, bei Berivan Nachhilfe und merkt, dass sie "doch ganz cool ist". Berivans Image als Streberin fällt und alle werden Teil einer Freundschaft. Damit gelang es dem Stück, Vorsätze ironisch aufzutragen, um Mobbing auch als ein Problem darzustellen. Untermalt wurde das ganze durch musikalische Einschübe mit Tanzbewegungen.

Theaterpädagogin Katja Ahlers zeigte sich von der Aufführung ganz begeistert: „Das haben die Schüler wirklich klasse umgesetzt.“ Zudem betonte die Theaterpädagogin, dass viele Vorschläge durch die Schüler selbst eingebracht wurden. „Die vielen Ideen haben das Stück deutlich weiter gebracht. Auch gab es Vergleiche von Mobbingsituation, die einzelne Schüler passiv miterlebt haben“, ging Ahlers auf die Problematik des Stücks ein. „Mobbing ist ein sehr spannendes Thema und bedeutet viel Körperarbeit für die jungen Schauspieler. Zudem gibt das Theater die Möglichkeit, sich auszuprobieren und so eine andere Möglichkeit als das ‘Weggucken’ beim Mobbing zu finden.“ Dem Lob an die jungen Schauspieler schlossen sich auch die Zuschauer an – und spendeten viel Beifall. dc

 


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WA/10.12.2012/Hamm-Heessen

Gartenstadt leuchtet auf

200 Besucher beim ersten Lichterfest im Kleingarten an der Veistraße

HEESSEN ▪ In eine wahre „Lichterstadt“ verwandelte sich die Heessener Gartenstadt am vergangenen Samstag. Grund dafür war das erste Lichterfest des Kleingärtnervereins Gartenstadt-Heessen. Über 200 Besucher – darunter viele Familien – genossen das bunte Spektakel.

Für Organisatorin Claudia Kramer war das Herbstleuchten im Maxipark Vorbild für ein eigenes Lichterfest: „Weil das Herbstleuchten im Maxipark so wunderschön war, wollte ich ein ähnliches Fest auch hier veranstalten.“ Bei der Vorbereitung beteiligt haben sich fast alle der insgesamt 37 Kleingärtner.

Neben bunten Lichtern wurde den Besuchern aber auch ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. Rund um ein Lagerfeuer sorgten die Pfadfinder „Don Bosco“ mit ihren Gitarren für die musikalische Untermalung des Festes. Daneben waren kleine Büdchen aufgebaut, an denen die Besucher mit Kakao, Glühwein und Würstchen versorgt wurden. Für jedes Kind hatten die Kleingärtner passend zur vorweihnachtlichen Zeit eine Überraschung parat: so gab es neben einem Knicklicht auch einen Nikolaus für die jüngsten Besucher.

Besonderen Dank richtete die Initiatorin an die KAB St. Marien, die mit Tassen ausgeholfen hatte, sowie an den Awo-Kindergarten. Dieser hat eigens einen Kleingarten, in dem die Erzieher den Kindern umgeben von blauen, roten und grünen Lichtern Geschichten vorgelesen haben. Anschließend zogen die Kinder mit ihren Laternen durch den Kleingarten.

Neu war für die Kleingärtner aber nicht nur das Lichterfest. In Kooperation mit Saskia Holsträter vom Jugendzentrum Bockelweg sowie der Martin-Luther-Schule verkündete der Kleingarten die Teilnahme am lokalen Aktionsplan „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“. Dazu wurde ein Schild mit der Aufschrift „Nur Mut!“ gestaltet, das am Eingang zur Kleingartenanlage angebracht wird. „Jeder soll den Mut haben, damit die Gemeinschaft weiterhin so gut zusammenhält“, betont Claudia Kramer, dass in der Gartenstadt Kleingärtner verschiedener Nationen zusammenkommen. „Diese Gemeinschaft und das vielfältige Miteinander wird durch solche Aktionen noch einmal besonders gestärkt“, begründet die Kleingärtnerin den Anlass, gerade beim Lichterfest das Schild präsentiert zu haben.

Schlussendlich zieht Claudia Kramer eine durchweg positive Bilanz des Lichterfestes. „So wie es heute läuft, werden wir das mit Sicherheit wiederholen“, zeigt die Heessenerin sich zufrieden und macht sich bereits Gedanken darüber, das Lichterfest gestalterisch auszuweiten. dc

 


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WA/06.12..2012/Hamm-Heessen

Bunter Aufruf zum Zusammenhalt

HEESSEN ▪ "Nur Mut" und "Zusammenhalten" sind zwei von insgesamt elf Motiven, die zunächst mit Postkarten verschickt werden konnten (WA berichtete) und jetzt auch an Heessener Gebäuden für Zuversicht, eine gute Stimmung und ein starkes Gemeinschaftsgefühl im Stadtbezirk Heessen werben. Die Schilder-Aktion ist eines von bislang 25 Projekten, die im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" in Heessen bewilligt und umgesetzt wurden. Vereine und Institutionen können sich bewerben und erhalten die Schilder kostenlos, solange die Projektmittel ausreichen. Ulla Balzer (Mitte), Leiterin des Familienzentrums St. Theresia, fand die Idee so gut, dass sie sofort mitmachte. Sibel, Zarah, Nils und Andre halten stolz die Schilder, die ihre Einrichtung in Kürze schmücken werden. Entworfen wurden die elf Motive von der Künstlerin Saskia Holsträter. Zusammen mit ihr übergab Ludger Bietmann, Projektkoordinator vor Ort, die beiden Exemplare ans Familienzentrum St. Theresia. ▪ jim / Foto: Best

 


WA/30.11.2012/Hamm-Heessen

Viele Menschen erreicht

Positive Bilanz für ein Jahr Bundesprojekt "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN"

 

HEESSEN ▪ Vor mehr als einem Jahr wurde Heessen als Pilotbezirk für der Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ ausgewählt. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Heessen zog Ulrich Kötter vom Jugendamt der Stadt Hamm als städtischer Projektkoordinator eine positive Bilanz.


Aus den Vorgaben des Programms habe man einen Lokalen Aktionsplan für Heessen entwickelt und darin die Schwerpunkte festgelegt. Daraus habe sich eine neue Art der Zusammenarbeit zwischen den Bürgern, Vereinen, Institutionen und Politik in Heessen entwickelt. Inzwischen seien 27 Projekte bewilligt worden. Fünf mal habe der Begleitausschuss dafür getagt. Insgesamt seien 83 570 Euro für die Projekte zur Verfügung gestellt worden, berichtete Kötter.

„Das Programm hat in Heessen eine Eigendynamik bekommen, von der ich ganz begeistert bin“, sagte er. Es habe zu einem sehr großen Engagement geführt. Ein Ziel sei es gewesen, mindestens 3 000 Personen zu erreichen, also rund 17 Prozent der Heessener Bevölkerung. Das sei mehr als gelungen.

Er ziehe das Fazit: Es sei möglich, Bürger in Heessen selbstverantwortlich entscheiden zu lassen. Und es entwickelten sich neue soziale Netzwerke, in denen Lösungen für Probleme gefunden würden. Verwaltung habe in diesem gesamten Prozess nur dienende Funktion gehabt und sei beratend tätig gewesen. Die Entscheidungen seien insbesondere im Begleitausschuss gefallen, der ausschließlich mit Heessener Bürgern besetzt sei. Die Verwaltung habe hier keine Stimme, betonte Kötter.

Die Jahresabschlusssitzung finde am 10. Dezember statt. Hier werde für das Jahr 2012 Bilanz gezogen und die Projektpaten berichteten über die bisherigen Projekte. Er sei aufgefordert worden, auch für 2013 einen Antrag zu stellen. „Das wäre sicher nicht geschehen, wenn hier schlechte Arbeit geleistet worden wäre“, so Kötter.

Auf Nachfrage teilte er außerdem mit, dass großer Wert darauf gelegt worden sei, möglichst viele Akteure in Heessen anzusprechen. So habe man im September noch einmal alle Vereine zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. ▪ jim

 


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WA/30.11.2012/Hamm-Heessen

Wann wird aus "Spaßkloppe" ernst?

Projekt zur Gewaltprävention / Programm "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN"
HEESSEN ▪ Wann wird aus "Spaßkloppe" ernst? Wann müssen Erzieherinnen einschreiten, wenn sich zwei Kinder streiten? Wie kann dauerhaft ein gutes Miteinander gelingen? Solche und ähnliche Fragen standen bei einer Fortbildung für Erzieherinnen im Mittelpunkt, die in zwei Modulen im Familienzentrum St. Theresia stattfand. Erzieherinnen aus allen Heessener Kindertagesstätten nahmen daran teil. Sie haben auch den Auftrag, das Erlernte an die anderen Mitarbeiterinnen ihrer Einrichtung weiterzugeben.

Dieses Projekt zur Gewaltprävention ist eines von vielen Vorhaben, die im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" in Heessen durchgeführt und finanziert werden. Im ersten Modul beschäftigten sich die Teilnehmerinnen vor allem mit Theorie und wissenschaftlichen Hintergründen. Unter anderem ging es um entwicklungspsychologische Grundlagen, soziales Lernen und das Verhalten von Kindern in verschiedenen Altersgruppen. Im zweiten Modul machten die Erzieherinnen vor allem praktische Übungen. Deren Ziel war es, den Kindern Regeln spielerisch zu vermitteln und soziales Verhalten und Lernen in den Alltag zu integrieren.

Den Projektantrag hatte das Familienzentrum St. Theresia gestellt. "Alleine in unserer Einrichtung gibt es Kinder aus Familien mit 15 Nationalitäten. Und das ist in den anderen Kitas in Heessen sicher nicht anders", macht die Leiterin des Familienzentrums, Ulla Balzer, deutlich. "Wir müssen uns rechtzeitig damit befassen, Kindern einen fairen Umgang miteinander zu vermitteln. Nach der Familie sind die Kindertageseinrichtungen die Urzellen der Pädagogik", sagt sie. jim


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WA/16.11.2012/Hamm-Heessen

Coolness auf dem Stundenplan

Vom Bund gefördertes Projekt an der Josefschule will das Miteinander verbessern

HEESSEN ▪ Die sozialen Fähigkeiten der Schüler werden derzeit in besonderem Maße an der Josefschule gefördert. Seit September findet dort das "Coolness-Training" im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" statt. Auch in der Klasse 3a wird der Umgang mit Mitschülern geschult.

Die Jungen und Mädchen der Klasse 3a spielen ein Spiel. Und sind dabei hochkonzentriert. Ihre Aufgabe ist es, mit Hilfe von „Zaubersteinen“ über einen imaginären Fluss zu gelangen. Die Schwierigkeit dabei: Die „Zaubersteine“ gehen unter, wenn sie nicht immer von mindestens einem Fuß belastet werden. Jeder Schritt muss wohl geplant sein. Teamwork ist also wichtig, Rücksichtnahme auf die anderen Kinder unabdingbar.

Das Spiel ist Teil des Coolness-Trainings, einem Trainingsprogramm gegen Gewalt, zur Aufdeckung gewaltaffiner Strukturen und zur Förderung der sozialen Fähigkeiten. Seit Anfang September sind Piet Jütten und Jessica Förster von der Arbeiterwohlfahrt Hamm/Warendorf mehrmals in der Woche in der Josefschule zu Besuch, um die sozialen Kompetenzen der Schüler zu fördern. Die zweite bis vierte Jahrgangsstufe, insgesamt sechs Klassen, haben jede Woche in zwei aufeinander folgenden Doppelstunden Coolness-Training. „Die Kinder werden mit ihrem eigenem Verhalten konfrontiert“, sagt Piet Jütten. Dadurch sollen die Jungen und Mädchen emotionalisieren, sagt der Awo-Mitarbeiter. „Es ist okay, Gefühle zu zeigen.“

Gespräche, das zwischenmenschliche Miteinander machen einen großen Teil des Trainings aus. Wer ist Schuld, dass das Spiel nicht funktioniert? Wie fühlst du dich, wenn ein anderes Kind dich ärgert? Warum drängelst du dich vor? Der Dialog steht im Mittelpunkt der Trainingsstunde. So lernen die Kinder, dass man jemanden, der einen Fehler gemacht hat, nicht anmachen, sondern lieber trösten soll, und, dass ein Lob jedem gut tut.

Bevor das Coolness-Training an der Josefschule beginnen konnte, hatte ein Gremium im Rahmen des sozialen Aktionsplans des Stadtbezirks der Schule die Fördermittel von knapp 10 000 Euro für das Projekt zugesprochen. Ein Mitglied dieses Gremiums, die stellvertretende Bezirksvorsteherin Annette Ernst, ist Projektpatin. Sie begleitet das Programm an der Josefschule.

Die Wirkung des Trainingsprogramms werde nicht verfehlt, weiß Klassenlehrerin Ellen Groß. „Die Kinder gehen im Unterricht besser miteinander um und achten einander mehr.“ Die Jungen und Mädchen würden auch besser zuhören. Damit das Coolness-Training Früchte trägt, sei es notwendig, dass die Lehrer die Methoden selbst im Unterricht anwenden. An der Josefschule funktioniere das. „Das gesamte Kollegium steht dahinter“, sagt Groß. Neben dem Training für die Kinder absolvieren auch die Lehrer eine Reihe von Fortbildungen. Und die Eltern wurden durch Elternabende in das Thema eingeführt.

Den Fluss konnten alle 19 Kinder am Ende der Trainingseinheit – dank einer besonderen Strategie – dann doch noch überqueren. ▪ jud

 


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WA/12.11.2012/Hamm-Heessen

Zu warm für Glühwein 

St. Martinsmarkt und verkaufsoffener Sonntag locken Tausende nach Heessen

HEESSEN ▪ Der verkaufsoffene Sonntag und der bereits am Freitag gestartete St. Martinsmarkt lockten am Sonntag tausende Menschen nach Heessen. Ab dem frühen Nachmittag waren die Geschäfte voll, die Umsätze stimmten, und auch die vielen Heessener Vereine, Organisationen und Institutionen freuten sich über einen regen Zuspruch zu ihrer Arbeit – in Form von vielen Besuchern und Kunden.

Entsprechend zufrieden war Stefan Vieth, Vorsitzender der Hessener Werbegemeinschaft, mit dem St. Martinsmarkt, in dessen Rahmen auch der verkaufsoffene Sonntag stattfand. „Es hat sich gut ergänzt“, meinte er mit Blick darauf, dass durch die knapp 25 Stände auf dem Heessener Markt auch viele Kunden in die umliegenden Geschäfte gelockt wurden.

Das zeigte sich auch im Modeladen Ter Horst, der unweit des Marktplatzes liegt. „Bisher sind wir zufrieden“, meinte Stefanie Vollmer, Tochter der Geschäftsführerin, mit Blick auf den regen Andrang in ihrem Geschäft. Da war dieses gerade einmal eine gute Stunde geöffnet. „Der Tag wird vor allem von unseren berufstätigen Stammkunden genutzt“, erklärte sie. Doch sei auch Laufkundschaft angelockt worden, etwa durch die vor dem Laden beworbene Rabattaktion für Strickjacken.

Während die Menschen in den Geschäften durch derartige Aktionen versuchten Geld zu sparen, gaben sie es an den Ständen des St. Martinsmarktes gerne wieder aus. Schließlich waren dort vorwiegend gemeinnützige Heessener Gruppen vertreten, die vor allem mit Gebäck und allerlei kulinarischen Köstlichkeiten für sich und ihre Arbeit warben und die mit den Einnahmen verschiedene gemeinnützige Projekte unterstützen.

Darunter war auch ein übergreifendes Projekt: Im Rahmen der Bundesaktion „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ ließen sich mehr als 250 Besucher gegen eine kleine Spende fotografieren. Ihre Köpfe werden bald Plakate zieren, die sich gegen Rechtsradikalismus und für eine große Vielfalt einsetzen.

Die meisten Standbetreiber auf dem St. Martinsmarkt waren mit der dreitägigen Veranstaltung zufrieden. Mit Ausnahme des Samstags sei ihr Essensstand gut besucht gewesen, erklärte Wilhelm Caldewei vom Heimatverein Heessen. Die Stimmung sei jedoch nicht mit dem Vorgänger des St. Martinmarktes, dem Nikolausmarkt, zu vergleichen: „Es war schon etwas anderes, weil es weihnachtlicher war“, sagte Caldewei. Die zehn Ehrenamtlichen hatten dennoch Spaß: „Man trifft auch viele alte Bekannte, man kennt sich ja in Heessen“, sagte er. Weniger Glück hatten da die Stände, an denen Glühwein verkauft wurde: Dafür war es einfach zu warm.

Ein Bühnenprogramm sowie der große St. Martinsumzug am Freitagabend rundeten die Aktion ab. ▪ rw

 


WA/10.11.2012/Hamm-Heessen

Martinsmarkt eröffnet mit großem Umzug

HEESSEN ▪ Pünktlich um 17 Uhr haben gestern Bürgermeisterin Monika Simshäuser und die Heessener Bezirksvorsteherin Sylvia Jörrißen den Martinsmarkt eröffnet. "Es ist so schade, dass ihr nicht sehen könnt, was für ein wunderschönes Bild ihr mit euren Laternen abgebt.", begrüßte Simshäuser vor allem die Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern auf den Martins-Umzug warteten. "Da geht einem wirklich das Herz auf". Nach einer Geschichte über das Leben des Heiligen St. Martin setzte sich der Laternenumzug durch den Heessener Stadtteil in Bewegung. Musikalisch hatten die Schüler der Lohschule den Martinsmarkt mit ihrem Chor eröffnet, der Bläserkreis stimmte bekannte Lieder wie "Durch die Straßen" an. Rund 20 Stände auf dem Heessener Markt bieten den Besuchern von herzhaften Bratwürsten über heißen Apfelsaft und Glühwein auch selbstgefertigte Handarbeiten und Holzschnitzereien an. Im Rahmen der Aktion "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" können sich Menschen von Heimatpflegerin Inge Block-Löher an einem Stand fotografieren lassen ▪ WA

 


WA/09.11.2012/Hamm-Heessen

Für kleine Bücherwürmer

Eltern lesen in ihrer Muttersprache vor

HEESSEN ▪ Ein Vorlesenachmittag der besonderen Art findet heute, Freitag, von 15 bis 16 Uhr für alle Kinder ab drei Jahren im Kindergarten Nelkenstraße statt. Eine Mutter liest aus dem "Freunde-buch" von Helme Heine vor - in russisch. Im Rahmen des Aktionsplans "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" hat das Team des Kindergartens das Projekt "Bücherwürmer" entwickelt. Regelmäßig liest ein Elternteil zu einem bestimmten Thema in der Muttersprache vor. Die Kinder vertiefen das Gehörte anschließend mit einem Spiel oder einer Malarbeit, weiß Leiterin Birgit Ackfeld. Auf "Bücherwurm-Aushängen" in Heessen werden weitere Termine angekündigt. Anmeldungen sind noch unter Telefon 6 19 49 möglich. ▪ jud

 


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WA/07.11.2012/Hamm-Heessen

Brezeln und Laternen

Zweiter St.-Martins-Markt am kommenden Wochenende / Breites Angebot

HEESSEN ▪ Zur zweiten Auflage des Heessener St.-Martins-Marktes laden die Heessener Kirchengemeinden und die Heessener Werbegemeinschaft von Freitag, 9. November, bis Sonntag, 11. November, ein. Ein umfangreiches Angebot wartet auf die Besucher.

Die offizielle Eröffnung erfolgt am Freitag um 17 Uhr durch Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann und Bezirksvorsteherin Sylvia Jörrißen sowie dem 1. Vorsitzenden der HWG, Stefan Vieth. Die Buden öffnen bereits um 15 Uhr. Danach sind die Besucher zu einer kurzen ökumenischen Andacht eingeladen. Darin wird die Geschichte vom heiligen Martin auf der Bühne in Szene gesetzt. Anschließend führt er auf seinem Pferd, begleitet durch den Bläserkreis der Versöhnungskirche, den großen Laternenumzug an. Auf Anregung vieler Teilnehmer wird der Zug in diesem Jahr eine kürzere Strecke nehmen. Am Brokhof wird der heilige Martin mit seinem Pferd und den Blechbläsern stehen bleiben und den Laternenumzug an sich vorbeiziehen lassen. So können alle Kinder den Reiter nochmal von Nahem betrachten und die musikalische Darbietung besser hören. Zurück auf dem Heessener Markt gibt es Brezeln, Kakao, Punsch und Glühwein sowie weitere leckere Spezialitäten zur Stärkung. Hier können auch die in den einzelnen Einrichtungen erworbenen Gutscheine für die Martinsbrezeln eingelöst werden. Für die heimische Küche werden zwei Martinsgänse verlost. Den Losverkauf übernimmt der Heimatverein Heessen.

Am Samstag und Sonntag öffnen die Buden um 12 Uhr. Herbst- und Adventdekorationen, Geschenke, Handarbeiten aus Holz und Stoff, eine Vielzahl von süßen und herzhaften Leckereien sowie Wein, Bier und verschiedene Heißgetränke werden angeboten. Ein buntes Programm auf der Bühne und ein großes Lagerfeuer runden die Angebote ab.

Zusätzlich gibt es während der Öffnungszeiten des St.-Martins-Marktes Vorführungen der Tanzschule Güth sowie der Balettschule Poloczek. Aufführungen der Kindertagesstätten und Schulen, Bastel- und Mitmachaktionen der Martin-Luther-Schule, der Mark-Twain-Schule, sowie der Karlschule. Verschiedene soziale und gemeinnützige Projekte und Einrichtungen werden unterstützt wie das Hospiz, den lokalen Aktionsplan Heessen "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" und Fördervereine der Schulen und Kindertagesstätten. Die HWG-Losbude mit hochwertigen Gewinnen ist geöffnet.

Der Sonntag startet dieses Jahr zum ersten Mal um 11.30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, den die Pfarrer Wilhelm Lohle und Ulrich Brodowski auf dem Marktplatz zelebrieren. Musikalisch werden sie begleitet vom Singkreis des Gellerthauses, den "e-FUN-Kehlen". Bei sehr schlechtem Wetter weichen die Gläubigen ins Gellert-Haus aus. Von 13 bis 18 Uhr öffnen die Heessener Geschäfte ihre Türen.

Ein weiterer "Leckerbissen" ist die Gutschein-Rabatt-Aktion der Heessener Werbegemeinschaft. Die Gutscheine gibt es jetzt während des St.-Martins-Marktes zum Sonderpreis. Aufgrund der durch die diversen Baumaßnahmen geschuldeten Umwege und Behinderungen möchte sich die HWG bei ihren Kunden für ihre Treue bedanken.

Unterstützt wird der St.-Martins-Markt von der Schülerfirma der Martin-Luther-Schule, die seit Jahren beim Aufbau und Abbau behilflich ist, sowie von vielen ehrenamtlichen Helfern. Die Anwohner werden gebeten, rechtzeitig die gesperrten Flächen freizugeben, um einen reibungslosen Start gewährleisten zu können. Der Aufbau beginnt am Donnerstagmorgen, 8. November, um 9 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt bis Montag, 12. November, 14 Uhr, wird der Marktplatz für den Verkehr gesperrt. Während der gesamten Zeit bleibt der Parkplatz vor dem Modehaus Lyko (mit Ausnahme von Samstag von 5 bis 14 Uhr für den Wochenmarkt) als Parkplatz erhalten. Die Anwohner werden gebeten, diesen Bereich für die Kunden der Geschäfte und Patienten der Arztpraxen freizuhalten. Die Zufahrt soll trotz der Baumaßnahmen und der teilweisen Einbahnregelung stets gewährleistet sein. Während des Laternenumzuges am Freitag werden zum Schutz der Kinder und anderer Gäste kurzfristig Straßenabschnitte gesperrt. Betroffen davon sind die Amtsstraße, der Piebrockskamp sowie die Straße Am Brokhof. WA

 


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WA/20.09.2012/Hamm-Heessen

Heessener Brettspiel-Liga wird zum Familien-Ereignis

HEESSEN Die Brettspiel-Liga des Jugendzentrums Bockelweg ist seit Jahren ein Renner mit großer Beteiligung. In diesem Jahr wird sie unter völlig anderen Voraussetzungen am morgigen Samstag von 13 bis 18 Uhr in der Versöhnungskirche an den Start gehen.

 

Zusammen mit dem Kooperationspartner Evangelische Kirchengemeinde Heessen wird die Liga in diesem Jahr vom Bundesprojekt "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" gefördert. Gleichzeitig erhält die Liga damit einen größeren Rahmen, erklärten gestern Pfarrer Matthias David, JZ-Leiter Ludger Bietmann und Mitorganisator Tobias Mantei.

 

Eingeladen sind diesmal ausdrücklich nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Kinder, Familien und Senioren und natürlich auch ausländische Mitbürger. "Brettspiele können die Menschen zusammenbringen", erklärt Pfarrer David den wichtigsten Hintergrund dieser besonderen Aktion. Gleichzeitig will die evangelische Gemeinde zeigen, dass Kirche ein Lebens- und Lernort ist.

 

Im Vordergrund steht natürlich das Brettspiel. Spiele sind reichlich und in allen Varianten vorhanden. Wer ein eigenes interessantes oder unbekanntes Spiel zuhause hat, kann es gern mitbringen. "Schön wäre es auch, wenn Spiele, die in Deutschland unbekannt sind, mitgebracht würden", erklärte David.

 

Die Brettspielliga dauert insgesamt bis etwa Mitte Dezember. Die Teilnahme an der Liga ist aber nicht verpflichtend. Auch, wer nur einfach so aus Spaß einmal mitspielen möchte, ist jederzeit willkommen, auch als Quereinsteiger. Für die ganz ehrgeizigen Brettspieler ist die Teilnahme natürlich Pflicht. Es wird - nach der Auftaktveranstaltung - immer samstags von 10 bis 14 Uhr gespielt. Nur wer regelmäßig teilnimmt und möglichst viele Spiele spielt, hat letztlich auch die Chance auf den Hauptgewinn, eine "Wii". Aber auch zwischendurch sind kleine Belohnungen zu gewinnen. J uw

 

 

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WA/15.09.2012/Hamm-Heessen

Sommerfest zum Abschluss

Multikulturelle Woche im Kontrapunkt Heessen des Sozialwerks St. Georg

HEESSEN Mit einem Sommerfest feierte gestern der Heessener Kontrapunkt des Sozialwerkes St. Georg den Abschluss der multikulturellen Woche. Zur Palzstraße gekommen waren neben vielen Angehörigen auch wieder die Nachbarn der Einrichtung, aber auch Bewohner anderer Einrichtungen und Besucher des Jugendzentrums Bockelweg. Bei Kaffee und Kuchen, Grillwürstchen und anderen Leckereien entwickelten sich interessante und angeregte Gespräche.

Auf dem Programm der multikulturellen Woche standen täglich neue Angebote. Auftakt war ein Tanz- und Trommelworkshop mit dem "African-Life-Projekt". Weiterhin wurden ein Besuch des Hindu-Tempels in Uentrop sowie der benachbarten Yunus-Emre-Moschee angeboten. Zudem gab es einen Filmabend mit kulturellem Kochen. Zu allen Veranstaltungen waren nicht nur die Bewohner des Kontrapunktes, sondern alle Interessierten willkommen.

Fachleiter Sven Hoppe zog eine positive Bilanz der gesamten interkulturellen Woche. Zum einen hätten die Bewohner der Einrichtung sehr davon profitiert. Zum anderen habe man die Gelegenheit nutzen können, bei den Besuchen neue Kontakte zu knüpfen und den Kontrapunkt vorzustellen. Erfreut war er auch angesichts des regnerischen Wetters über die große Besucherzahl beim Sommerfest.

Die multikulturelle Woche war eine weitere Aktion des Projektes "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN", das mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. WA 

 


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WA/01.09.2012/Hamm-Heessen

Kunstprojekt macht Mut zur Toleranz

Die Schilder sind bunt und sie tragen fröhliche Sprüche, die die Menschen aufmuntern. Künftig sollen sie überall in Heessen zu sehen sein. 

HEESSEN Farbenfroh und mutmachend ist das neue Projekt im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes. Die Akteure, darunter Jugendliche der Martin-Luther-Schule und die Künstlerin Saskia Holsträter, stellten es gestern vor und präsentieren es auch beim Grillfest der HWG.

Der Förderverein der Martin-Luther-Schule führt dazu in Zusammenarbeit mit Schülern, Besuchern des Jugendzentrums Bockelweg und der Künstlerin Saskia Holsträter ein Projekt unter dem Titel "Nur Mut zur Toleranz" im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes durch, der aus Mitteln des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" finanziert wird.

Kooperationspartner ist das Jugendzentrum Bockelweg, als Projektpaten unterstützen Stefan Vieth, Vorsitzender der Heessener Werbegemeinschaft und Pfarrer Matthias David diese Aktion.

"Nur Mut", "Mach Dir selbst ein Bild", "Bring Dich ein", "Du bist richtig", "Tanz aus der Reihe" oder "Es gibt immer eine Lösung" rufen die Schilder dem Betrachter entgegen.

Insgesamt gibt es elf Motive. Unterstützt wird die Botschaft durch die Gestaltung, in der die jeweilige Aussage künstlerisch umgesetzt ist. An Straßenlaternen, auf Stromkästen, aber auch auf Hauswänden sollen die Schilder angebracht werden, um vorübergehende oder fahrende Bürger zu überraschen, zu mehr Selbstbewusstsein, Toleranz und zivilem Engagement aufzufordern. Ziel ist weiterhin, durch die Verteilung der Schilder mit ihren Botschaften im ganzen Stadtbezirk eine optische Verbindung der einzelnen Orte und dadurch auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Heessener Bürger herzustellen.

 

Präsentation beim Grillfest der HWG

 

Präsentiert wird das Projekt "Nur Mut zur Toleranz" beim Grill- und Weinfest der Heessener Werbegemeinschaft, das vom 7. bis 9. September auf dem Heessener Markt stattfindet.

Hier können sich alle Bürger, Vereine und Institutionen an einem eigenen Aktionspavillon informieren und sich anmelden, um an dem Projekt teilzunehmen. Erhältlich sind die Schilder in unterschiedlichen Größen - von DIN A3 bis DIN A1. Die Motive sind aber auch als Folien und Aufsteller erhältlich. Solange die Projektmittel reichen, ist die Teilnahme für die Heessener kostenlos.

Zudem gibt es die Motive als Postkarten, mit denen die Botschaften weiter verbreitet werden sollen. Dazu wurden Boxen entwickelt, die in Heessener Geschäften und Institutionen stehen sollen. Wer einen solchen Gruß verschicken will, adressiert eine Karte und wirft sie ein. Geleert werden die Boxen regelmäßig von den teilnehmenden Schülern der Martin-Luther-Schule. Das Porto wird durch das Projekt finanziert, solange die Mittel dafür reichen.

Schon jetzt sind die teilnehmenden Jugendlichen aufgeregt und freuen sich auf den Moment, wenn die ersten Schilder in Heessen hängen. Zudem hat das Projekt bereits Jugendliche aus ganz verschiedenen Klassen und unterschiedlichen Altersstufen zusammengebracht. Die Künstlerin Saskia Holsträter berichtet, dass viele die positive Erfahrung gemacht hätten, dass es nicht immer wichtig sei, gut zeichnen zu können, um Kunst herzustellen. Oft komme es eben darauf an, eine gute Idee und ein Konzept zu haben.

Entwickelt hat sie das Projekt zusammen mit der Schulsozialarbeiterin der Martin-Luther-Schule, Julia Sundt. Sie gibt Interessierten auch weitere Informationen unter Telefon 49 34 76. Weiteres steht auch auf der Homepage http://www.saskia-holstraeter.de

Aufbauend auf das Projekt "Nur Mut zur Toleranz" sind noch zwei weitere Vorhaben in Vorbereitung. Bei "Die Sicht der Dinge" bereiten Jugendliche eine Fotoausstellung vor. Abgelichtet haben sie Orte in Heessen, die verschönert werden sollen. "Fremde Post" verbindet und erweitert die beiden Projekte. Zusätzlich zu den Schildern sollen auch die Werke der Fotoaktion zu Postkartenmotiven verarbeitet werden, eventuell mit "Vorher-Nachher-Bildern" nach erfolgreicher Verschönerungsaktion. jim

 


WA/11.08.2012/Hamm-Heessen

Musik für Kleinkinder und Zumba-Fitness

Die AWO-Kita Nelkenstraße im Familienzentrum Dasbeck bietet zwei neue Kurse an

HEESSEN Musikgarten I - ein frühmusikalisches Angebot für Erwachsene mit Kindern im Alter von anderthalb bis drei Jahren - und einen neuen Zumba-Kursus für Frauen und Mädchen bietet das Familienzentrum Dasbeck der Awo-Kita an der Nelkenstraße an.

Jedes Kind ist musikalisch, da es mit der Erfahrung von Rhythmus, dem Herzschlag der Mutter und mit einem Musikinstrument, der Stimme geboren wird. Kinder reagieren auf akustische Reize und erzeugen solche mit ihrer Stimme. Sie erforschen die Klangeigenschaften von Materialien und lauschen aufmerksam den Klängen ihrer Umgebung. Die Vielfalt der Sinneswahrnehmungen durch das "Spiel mit Musik" bietet in den ersten Lebensjahren eines Menschen grundlegende Anregungen. Der Umgang mit Musik fordert und fördert die gesamte Persönlichkeit des Kindes. Der Musikgarten I greift Zyklen aus der Erlebniswelt der Kinder auf.

Der Kursus beginnt Donnerstag, 16. August, um 11 Uhr. Die 14 weiteren Termine finden jeweils von 9 bis 9.45 Uhr statt. Die Leitung hat die Musik- und Klavierlehrerin Anke Simon.

"Gemeinsam fit mit Zumba, Vielfalt tut gut - mit Zumba zu mehr Mut", unter diesem Motto beginnt am Samstag, 25. August, ein neuer Zumba-Kursus für Mädchen und Frauen. Das Tanz- und Fitnessprogramm aus Kolumbien zu lateinamerikanischen Rhythmen leitet wieder professioneller Tanz- und Fitnesstrainer Murat Yilmaz. Alle 14 Tage folgen weitere elf Termine. Die Kosten pro Veranstaltung betragen einen Euro. Auch für Kinderbetreuung ist gesorgt. Interessierte Frauen kommen einfach zur ersten Veranstaltung.

Weitere Informationen zu beiden Kursen gibt es in der Kita Nelkenstraße unter der Telefonnummer.

 

 

WA/06.07.2012/Hamm-Heessen

Viel Potenzial für gute Ideen

Vereinsvertreter informieren sich über "Toleranz fördern - Kompetenz stärken"

 

Best

 

HEESSEN ▪ Mit 19 bewilligten Projekten und 55 000 Euro an dafür ausgegebenen Mitteln ist das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ in Heessen sehr erfolgreich. Ihm soll nun der lokale Aktionsplan "Nur Mut" folgen. Über das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ und den Lokalen Aktionsplan mit dem Titel „Nur Mut“ informierten sich rund 20 Vertreter von Vereinen und andern Institutionen. ▪

Das machten Ulrich Kötter vom Jugendamt als Koordinator und Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums Bockelweg, als Ansprechpartner am Mittwochabend deutlich. Alle interessierten Vereinsvertreter waren in den Bürgersaal eingeladen, um sich über das Programm und den daraus entwickelten Lokalen Aktionsplan unter dem Titel „Nur Mut“ zu informieren.

Knapp 20 Vertreter verschiedener Vereine und Institutionen waren dieser Einladung gefolgt. Sie sollten insbesondere Gelegenheit erhalten, einzelne Projekte in ihrem Umfeld zu entwickeln, um vom Bundesprogramm profitieren zu können. In diesem Jahr stehen noch 20 000 Euro zur Verfügung. Letzter Abgabetermin für Anträge dazu ist am Freitag, 14. September. Im kommenden Jahr können weitere 60 000 Euro vergeben werden.

Kötter und Bietmann stellten das Bundesprogramm und den Lokalen Aktionsplan noch einmal ausführlich vor. Insbesondere gehe es darum, demokratisches Verhalten zu vermitteln, jeglicher Form von Extremismus entgegenzuwirken, ziviles Engagement zu fördern, den Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu stärken sowie soziale Integration voranzubringen.

Im Rahmen der Jugendarbeit habe er beobachtet, dass bedeutende Teile der Hammer Bevölkerung gesellschaftlich ausgegrenzt seien, berichtete Kötter. Dem gelte es entgegenzuwirken, um die Entstehung von Extremismus zu verhindern. Mit dem Bundesprogramm könne man vorbeugend tätig werden. Gerade in Heessen sei das von großer Bedeutung, weil hier bereits 50 bis 60 Prozent der Bürger Wurzeln in fremden Länder hätten.

Michael Schulz vom SVE Heessen wies darauf hin, dass dieser Anteil in einigen Jugendmannschaften seines Vereins bereits bei mehr als 70 Prozent liege.

Kötter forderte die Vereine auf, Ideen zu entwickeln. „Wir werden dafür sorgen, dass diese dann auch umgesetzt werden können“, sagte er.

Schon im Anschluss an die Sitzung nahmen einige Vereinsvertreter diese Einladung an. „Wir haben etliche neue Kontakte geknüpft und dabei festgestellt, dass in Heessen sein sehr hohes Potenzial für Engagement im Sinne des Programms ,Toleranz fördern – Kompetenz stärken' besteht“, berichtete Bietmann.

Als Anprechpartner stehen Bietmann, Telefon 01 78/9 01 35 13, Ulrich Kötter, Telefon 17-63 50, und Julia Reinermann, Telefon 17-63 76, zur Verfügung. ▪ jim

 


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WA/23.06.2012/Hamm-Heessen

Chor der Kulturen

Jung und Alt singen gemeinsam im Kleingarten Heessen-Dasbeck

HEESSEN Da sage noch jemand, es werde nicht mehr gesungen. Wohl an die 100 junge und alte Kehlen beweisen gestern nachmittag beim "Gemeinsamen Singen aller Kulturen" im Kleingarten Heessen-Dasbeck das Gegenteil. Es muss sich eben nur jemand trauen, ein Lied anzustimmen.

Das waren in diesem Falle die vier Organisatoren: Heimatverein Heessen, Awo-Kita Nelkenstraße, Johanniter-Kita Goldsternstraße und Kleingärtnerverein Heessen-Dasbeck. Ausgehend von der Idee Heiner Ernsts (Heimatverein) hatten sie Menschen aller Kulturen und jeden Alters zum gemeinsamen Singen unter dem Motto "Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder..." eingeladen. Extra für diesen Tag hatten sie außerdem ein Liederheft vorbereitet, um jedem Teilnehmer das Mitsingen zu ermöglichen. Und davon machten Jung und Alt gestern Nachmittag gerne Gebrauch. Auch von den immer wieder herüberziehenden Regenwolken ließen sich die Sangesfreunde nicht abschrecken.

Für den Heimatverein griffen Anja Gärtner, Marlies Knepper, Heiner Ernst und Andreas Meermeier in die Tasten und die Saiten. Claudia Kramer vom Kleingärtnerverein hatte extra für diesen Tag eine Gesangsgruppe deutsch-russischer Frauen gegründet, denn viele der Kleingärtner haben ihre Wurzeln in Rußland. Im Liederheft fanden sich daher auch Lieder mit Strophen in russischer sowie in deutscher Sprache. Ein Erfolg der Veranstaltung ist, dass diese Gruppe sich regelmäßig treffen will. Mit Gedichten und Liedern trugen auch die Kinder der Kindergärten zum Erfolg der Veranstaltung bei.

Ihr Ziel, viele Menschen verschiedener Kulturen und unterschiedlichen Alters mit Gesang zusammenzubringen, haben die Organisatoren erreicht und damit einen wichtigen Beitrag zum Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" geleistet. Aus Mitteln dieses Projektes wurde die Veranstaltung gesponsert. Das "Gemeinsame Singen der Kulturen" ist eines von vielen Projekten, die in diesem Jahr in Heessen im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" umgesetzt werden. Heessen wurde als Förderschwerpunkt innerhalb der Stadt Hamm ausgewählt. jim 

 


 

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WA/20.06.2012/Hamm-Heessen

Können Kleinkinder aggressiv sein?

Fortbildung zum Thema "Konfrontative Pädagogik" im Rahmen des Landesaktionsplanes

HEESSEN Für die pädagogischen Mitarbeiterinnen des Familienzentrums St. Theresia fand jetzt eine Fortbildung zum Thema "Konfrontative Pädagogik im Alltag eines Familienzentrums - wertschätzende Konfrontation" statt. Dazu waren auch Erzieherinnen aus allen Kitas in Heessen als Multiplikatoren für ihre Einrichtungen eingeladen. Referentin war Claudia Levenig-Karsch von der Awo, Unterbezirk Hamm-Warendorf.

Nach einer Abfrage zum Thema "Gewalt - können Kleinkinder schon aggressiv oder gewalttätig werden?" nahm die Gruppe eine Analyse des Ist-Zustandes in den Kitas vor. Dabei ging es unter anderem um die Situation beim Spielen, den Umgang mit Beleidigungen, Mobbing, Bandenbildung und die Frage "Spaßkloppe oder Ernst?". Außerdem ging es darum, Situationen besser zu verstehen, ohne unerlaubtes Verhalten zu tolerieren. Gemeinsam entwickelten die Erzieherinnen dann Definitionen zu Begriffen wie Aggression, Aggressivität und Gewalt. Die Referentin stellte schließlich Erklärungsmodelle aggressiven Verhaltens und Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit aggressiven Verhaltensweisen von Kindern vor. Zudem wurden individuelle Konfliktlösungskompetenzen im pädagogischen Alltag erarbeitet. Gesponsert wurde die Veranstaltung über den Landesaktionsplan "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". WA

 

 

 

WA/13.06.2012/Hamm-Heessen
Kästner-Schüler lernen Umgang mit anderen Kulturen
HEESSEN ▪ Ein weiteres Projekt des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ ging am Mittwoch im Jugendzentrum Bockelweg zu Ende. Schüler der Erich-Kästner-Schule absolvierten in einem sechstägigen Seminar ein interkulturelles Kompetenztraining.


Was sich auf den ersten Blick so hochtrabend anhört, gestaltete sich für die teilnehmenden Neuntklässler der Schule als stark Praxis orientiert. „Es geht darum, dass die Jugendlichen im Umgang mit anderen Kulturen fitter werden“, brachten es die beiden Seminarleiter Ludger Bietmann, Leiter des JZ Bockelweg, und Karl Luster-Haggeney, Leiter des Jugenzentrums Casino in Pelkum auf den Punkt. Interkulturelle Kompetenz sei ein Schlüsselmerkmal für die Zukunftfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, hieß es. Oft genug entstünden Missverständnisse und Konflikte bereits, weil unterschiedliche Kulturen auch unterschiedliche Mimik und Gestik hätten. „Das Wissen über die verschiedenen Gesten kann helfen, Konflikte zu vermeiden und gleichzeitig Verständnis für die Gewohnheiten und eigenarten anderer Kulturen erzeugen“, erklärte Luster-Haggeney. Die Jugendlichen müssten sich bewusst machen, dass es Anderssein gibt und dieses Anderssein auch zu akzeptieren.
Der Weg zur Erkenntnis führte die Jugendlichen durch verschiedene Themenbereiche. Zunächst galt es kennzulernen, was man von den Kulturen sehen kann. Gleichzeitig vermittelten die Seminarleiter aber auch Grundlagen anderer Kulturen, deren Werte und Erziehung.
Im weiteren Verlauf ging es dann um Mimik und Gestik, die bei den Deutschen eher schwach, bei Menschen aus Südeuropa weitaus stärker ausgeprägt ist. Gerade hier komme es oft zu Missverständnissen, die die Kommunikation untereinander erschwerten.
Welche Rolle spiele ich? war ein weiterer Aspekt des Projektes. Den Schülern sollte vor allem verdeutlicht werden, wie sich Verhalten in unterschiedlichen Rollen – etwa gegenüber Eltern oder Lehrern – verändern kann.
Besonders intensiv beschäftigten sich die Schüler zum Abschluss des Projektes mit dem Thema „Konfliktverhalten“. So erarbeiteten sie sich selbst, wie man Konfliktsituationen abschwächen oder sogar beilegen, aber auch, wie man Konfliktsituationen noch steigern kann. J uw

 

 

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WA/31.05.2012/Hamm-Heessen

Ein Tag voller Gesang

Evangelische Kirchengemeinde lädt am 2. Juni zum "Day of Song" vor dem Gellerthaus ein

HEESSEN ▪ Die Evangelische Kirchengemeinde lädt alle Singbegeisterten und Interessierten des Stadtbezirks Heessen am Samstag, 2. Juni, zum "Sing - Day of Song" 2012 ein. Unter dem Motto "Sing mit vor dem Gellerthaus", Gellertstraße 2, wird den gesamten Tag ein musikalisches Programm geboten.

Zeitgleich mit allen teilnehmenden Chören im Ruhrgebiet erheben die "e-FUN-Kehlen" um 12.10 Uhr ihre Stimmen vor dem Gellerthaus, Ab 14 Uhr startet in der Kirche ein Mitmach-Konzertprojekt für alle, das seinen Höhepunkt um 16.30 Uhr hat. Dann nämlich lässt sich der Projektchor mit seinen Ergebnissen hören. Mit Hüpfburg, Spielmobil, Grillwürstchen und Getränken ist rund um das gesangliche Programm sowohl für Essen und Trinken als auch für den zusätzlichen Spaß der Kleinen gesorgt. Ein besonderer Höhepunkt, vor allem für die Kinder, wird derr Einsatz des "Cookiemobils" vom Diakonischen Werk Dortmund und Lünen sein, dass ab 11 Uhr vor Ort sein wird. Hierbei handelt es sich um einen bunten Transporter, der mit einer kompletten Küchenausstattung versehen ist und unter anderem pädagogische Kochaktionen unter freiem Himmel durchführt. Dabei werden die Kinder und auch größere Interessierte an der gemeinsamen Zubereitung von gesunden und leckeren Speisen aktiv einbezogen und können diese selbstgemachten Leckereien im Anschluss sicher genießen. Eingebettet in den "Sing - Day of Song" soll dieser Aktionstag einen Beitrag zum interkulturellen und generationenübergreifenden Zusammenleben im Stadtbezirk darstellen und das Gemeinschaftsgefühl sowie das Nachbarschaftsverhältnis stärken. Unterstützt wird das Angebot der Evangelischen Kirchengemeinde Heessen durch das Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken".

Dabei soll die Musik das gemeinsame Bindeglied aller Beteiligten sein, damit alle, von den älteren Mitmenschen, über die Eltern bis hin zu den Kindergartenkindern, einen Tag mit gemeinsamen Aktivitäten verbringen können, an dem Alter, Geschlecht, kulturelle Wurzeln und Konfessionen unerheblich sind, Jeder kann mitmachen, jede Stimme ist willkommen.

In allen 53 Städten des Ruhrgebietes finden am 2. Juni musikalische Veranstaltungen statt. 1200 Gruppen mit mehr als 50 000 Menschen haben sich zur Teilnahme angemeldet. Unter dem Motto "Verbindung durch Gesang" sollen Menschen, Orte, Kulturen und Generationen miteinander verknüpft werden, und das mit der einfachsten und universellsten Sprache: dem Gesang. Das Ergebnis kann ein Brückenschlag zwischen Jung und Alt, zwischen kirchlich und weltlich sowie den zahlreichen Kulturen und Mentalitäten im gesamten Ruhrgebiet sein. WA

 



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WA/25.05.2012/Hamm-Heessen

Mut zur Toleranz ausdrücken

Projekt an Martin-Luther-Schule soll "Toleranz fördern und Kompetenz stärken"

HEESSEN ▪ Mit einem interessanten Kunstprojekt beteiligt sich der Förderverein der Martin-Luther-Schule zusammen mit der Künstlerin Saskia Holsträter und in Kooperation mit dem Jugendzentrum am Lokalen Aktionsplan "Toleranz fördern - Kompetenz stärken". Als Partner sind die Heessener Werbegemeinschaft und die Versöhnungskirche mit im Boot.

Das Projekt besteht aus drei einzelnen Teilen. Unter dem Titel "Nur Mut zur Toleranz" sollen die Schüler der Martin-Luther-Schule Straßenlaternen und Stromkästen mit Schildern verzieren, die mutmachende und zu mehr Toleranz und zivilem Engagement auffordernde Sätze, wie "Nur Mut", "Mach Dir selbst ein Bild" oder "Bring Dich ein" zum Inhalt haben. "Mit diesem Projekt haben wir bereits begonnen". erklärte Saskia Holsträter als Projektleiterin. Ideen seien bereits reichlich gesammelt worden und auch einige Standorte in Heessen hätten die Schüler schon ausgemacht. Durch die Schilder soll letztlich das Zusammengehörigkeitsgefühl im Stadtbezirk gefördert werden.

Teil zwei des Projekts "Die Sicht der Dinge" beschäftigt sich vor allem mit den Missständen in Heessen. "Und zwar aus der Sicht der Jugendlichen", sagte Holsträter. Deren Sichtweise unterscheide sich deutlich von der der Erwachsenen. Das hätten bereits die ersten Fotos gezeigt, die die Jugendlichen gemacht haben. Die Motive sollen schließlich zu einer Ausstellung zusammengefügt und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Außerdem sollen auch Lösungen für die Missstände - möglichst zusammen mit allen interessierten Bürgern des Stadtteils - gefunden werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität des Stadtteils nachhaltig zu verbessern.

Teil drei des Projekts mit dem Titel "Fremde Post" ist die Verbindung der ersten beiden Projektteile und gleichzeitig deren Weiterführung. "Damit wollen wir einen nachhaltigen Effekt der Projektarbeit erreichen", erklärt die Projektleiterin. Sowohl die Kunstschilder (Nur Mut zur Toleranz) als auch die Werke der Fotoaktion (Die Sicht der Dinge) sollen darin zu Postkartenmotiven verarbeitet werden. Bei öffentlichen Veranstaltungen in Heessen sollen Sammelboxen für die Postkarten aufgestellt werden, in die interessierte Bürger eine Karte mit ihrem Absender an Bekannte oder Freunde in Heessen werfen können. Gleichzeitig soll auch eine Karte an eine Fremdadresse geschickt werden. Auf diese Art und Weise erhoffen sich die Initiatoren des Projektes eine möglichst weite Verbreitung der Idee und machen gleichzeitig das Projekt, das mit Geldern des Bundes gefördert wird, bekannt. "Wir sind schon sehr auf die Reaktionen gespannt", konnte der kommissarische Leiter der Luther-Schule, Hans Püttmann, seine Neugier nicht verhehlen. ▪ uw

 


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WA/25.05.2012/Hamm-Heessen

Besser kennen gelernt

Väter und Kinder verbrachten ein Wochenende

HEESSEN Ausgehend von einem vorhergehenden Gesprächsabend zu dem Thema "Wie viel Vater braucht ein Kind" haben sich jetzt zehn Väter mit ihren Kindern ein Wochenende lang im Familienzentrum St. Theresia getroffen.

Das Referat für Männerarbeit und Erwachsenenbildung des Evangelischen Kirchenkreises Unna hatte eine Holzwerkstatt für Väter und Kinder organisiert. Zusammen wurden Holzautos, Vogelhäuser, Infowände gesägt, gehämmert und geleimt - der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

Mit einem Grillabend, einer Übernachtung in den Räumen des Familienzentrums und Zelten auf dem Spielplatz sowie einer abschließenden Frühstücksrunde endeten die zwei gemeinsamen Tage. Veranstaltet wurde das Vater-Kind-Wochenende im Rahmen des Programms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken".

Das Familienzentrum St. Theresia erreichte mit diesem Angebot, dass Väter aus unterschiedlichen Kulturkreisen sich untereinander besser kennen lernen, sich austauschen konnten und durch gemeinsames Handeln mit ihren Kids eine aktive Vaterrolle wahrnehmen.

Auf allgemeinen Wunsch ist eine weitere Veranstaltung "Väter im Familienzentrum" in Planung. WA

 

 

© Zill
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WA/23.05.2012/Hamm-Heessen

Vielfältige Projekte zur Förderung der Toleranz

HEESSEN ▪ Für integrative Projekte in Heessen werden aus dem Förderprogramm „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ des Bundes 130 000 Euro bereitgestellt und im Rahmen eines lokalen Aktionsplanes verteilt (WA berichtete). Seit März können interessierte Gruppen sich anmelden. 13 Projekte sind inzwischen bewilligt und werden zum Teil schon durchgeführt. Sieben weitere sind beantragt. Die Entscheidung darüber wird im so genannten Begleitausschuss gefällt.

 

Ein muti-kultureller Zumba-Kursus ist eines der Projekte, die gefördert werden. ▪

Ulrich Kötter, städtischer Projektkoordinator, ist begeistert von dem Elan, den die Heessener an den Tag legen. „Bei anderen Programmen habe ich das so noch nicht erlebt. Die Heessener haben eine unglaubliche Geschwindigkeit, mit der sie Ideen umsetzen und es gibt eine erstaunliche Vielfalt“, schildert Kötter. Als Ansprechpartner vor Ort kann auch Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums, viel Positives berichten. Es sei zu erkennen, dass sich zahlreiche Akteure aus dem Stadtteil Gedanken machten, wie sie das Miteinander verbessern könnten. Durch die bewilligten Projekte seien inzwischen sehr viele Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammengekommen, die sich sonst nicht zusammengeschlossen hätten, um gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, so Bietmann. Als ein Beispiel nannte er das Kochen der Kulturen beim Heessener Fun Frühling. Dieses Projekt habe beispielhaft alle gesteckten Ziele erfüllt und dabei noch tausende Besucher erreicht. Zudem sei es durch das daraus entstandene Kochbuch auch noch nachhaltig.

Und noch eine weitere positive Erfahrung gibt Bietmann weiter: Viele Akteure seien hoch erfreut, dass sie erstmals bei ihren Aktionen auch finanziell unterstützt würden. Und immer wieder erlebe er, dass die Menschen sehr sparsam mit diesen Mitteln umgingen.

Neben dem „Kochen der Kulturen“ werden unter anderem folgende Projekte unterstützt:

▪ Väterarbeit im Familienzentrum St. Theresia

▪ „Nur Mut zu Toleranz“ des Fördervereins der Martin-Luther-Schule

▪ Fotoausstellung „Sicht der Dinge“ des Fördervereins der Martin-Luther-Schule

▪ „Fremde Post“ des Fördervereins der Martin-Luther-Schule

▪ „Singen muss man nicht können sondern TUN!“ der Evangelischen Kirchengemeinde

▪ „Bücherwürmer“ des Familienzentrums Dasbeck

▪ „Wo man singt, da lass Dich nieder. . .“ des Heimatvereins, des Familienzentrums Dasbeck und des Kleingärtnervereins Dasbeck

▪ „Land, Leute, Politik, Geschichte – Integration leben“ der Yunus-Emre und der Yessil-Moschee

Gerade angelaufen ist auch ein Zumba-Kursus für Mädchen und Frauen im Familienzentrum Dasbeck. Zurzeit gibt es zwölf Teilnehmerinnen aus fünf unterschiedlichen Kulturkreisen. Begeistert sind sie von ihrem Übungsleiter Murat Yilmaz, der viel Erfahrung mit multi-kulturellen Projekten hat. Nächstes Treffen ist am Samstag von 11 bis 13 Uhr in der Awo-Kindertagesstätte an der Nelkenstraße. Wer mitmachen möchte, kann zum nächsten Termin kommen. Der Kursus läuft noch bis Ende des Jahres.

Begeistert von diesem Projekt ist Birgit Ackfeld, Leiterin der Awo-Kita. „Hier kommen Mütter mit ihren jugendlichen Töchtern genauso wie Frauen mit ihren kleinen Kindern. Der Zuspruch zeigt, dass ein solches Angebot in Dasbeck fehlt“, sagt sie. ▪ jim

 


Foto: Brauer / Zum Vergrößern bitte anklicken!
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WA/07.05.2012/Hamm-Heessen

Kultureller Kochtopf
Gute Stimmung beim zwölften "Heessener FUN-Frühling" trotz Regen

HEESSEN "Rasawath aharak" ist indisch und heißt "Guten Appetit". Das konnten die Besucher am Sonntag beim zwölften "Heessener FUN-Frühling" auf dem Marktplatz lernen. "Es ist immer wieder ein tolles Ereignis hier in Heessen, aber mein Favorit heute ist das Essen", sagte Bürgermeisterin Ulrike Wäsche zur Begrüßung.

Mit vereinten Kräften stellten die Handwerkerschützen, der Knappenverein sowie die anwesenden Politiker zur Eröffnung der Veranstaltung den Maibaum auf. Danach konnten die Besucher beim verkaufsoffenen Sonntag die Geschäfte besuchen oder mit dem kostenlosen Pendelbus "Oldtimer Paris Stadtbus Linie 43" zu den Heessener Geschäftsvierteln fahren.

Besonders bejubelt wurde der große Menschen-Kicker mit sieben teilnehmenden Mannschaften. Bereits im Vorfeld wurden die "Heessener Allstars" als Favoriten gehandelt, da sie in den fünf Vorjahren bereits gewonnen hatten. Ihrem Ruf machten sie alle Ehre und landeten erneut auf

Platz eins.

Das "Kochen der Kulturen" war dann einer der großen Programmpunkte, bei dem westfälisches, polnisches, russisches, türkisches und indisches Essen angeboten wurde. "Die Stimmung hier ist wirklich gut und alles wird probiert", freute sich Stefan Vieth, erster Vorsitzender der Heessener Werbegemeinschaft. Da nehme dann auch mal der Heimatverein in blauen Trachten einen Wodka mit den russischen Kochkollegen zu sich. "Ich freue mich, dass dieses Projekt dazu führt, dass wir mehr Besucher mit Migrationshintergrund hier begrüßen dürfen", erklärte Bezirksvorsteherin Silvia Jörrißen. Als besondere Überraschung durften sich alle Besucher ein kostenloses Kochbuch mitnehmen, um die ausländischen Gerichte zu Hause nachkochen zu können.

Auch auf der Bühne wurde ein buntes Programm geboten, das von Karate-Übungen über eine Modenschau bis hin zum "Heessen-Rap" von Oliver Gartlieb reichte.

Erstmals wurde der "Tag der gemeindenahen Psychiatrie" der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PsAG) Hamm mit dem "FUN-Frühling" zusammengelegt. Die Angebote der PsAG wurden präsentiert. Kinder konnten zudem helfen, einen Elefanten aus Pappmaschee zu erstellen. Besonders beliebt war auch der "Kugelschreibergreifautomat". Hier konnte versucht werden, mit einem Roboterarm Kugelschreiber zu fassen. Und während die Kinder sich auch auf der Hüpfburg austobten oder Buttons basteln konnten, genossen die Erwachsenen Maibowle von "Weinspezialitäten Frank" oder sahen sich die Neu- und Gebrauchwagenshow der lokalen Autohäuser an.

"Wir sind sehr zufrieden. Der Marktplatz war gut gefüllt. Und auch die Gastronomen wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein", fasste Vieth zusammen. tis

 


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WA/05.05.2012/Hamm-Heessen

Kaufen, Klönen und Kultur
Buntes Programm beim 12. "Heessener Fun Frühling" / Geschäfte öffnen um 13 Uhr

HEESSEN Zum 12. Mal lädt die Heessener Werbegemeinschaft am morgigen Sonntag zum "Heessener Fun Frühling" mit verkaufsoffenem Sonntag ein. Von 11 bis 18 Uhr bieten die Kaufleute Programm auf dem Heessener Marktplatz und den umliegenden Straßen. Zudem findet der Tag der gemeindenahen Psychiatrie und das Kochen der Kulturen statt.

Das bunte Treiben auf dem Markt beginnt um 11 Uhr. Zur offiziellen Eröffnung um 13 Uhr durch Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann errichten die Heessener Handwerker-Schützen und die Knappen wieder einen Maibaum. Zudem machen die Geschäfte ihre Pforten auf. Bis 18 Uhr besteht dann die Gelegenheit zum Einkauf. Nicht nur im Heessener Zentrum, sondern auch im Öko-Zentrum und an der Dolberger Straße öffnen die Geschäfte. Zwischen Marktplatz, Zweirad Niehues und Obi wird wieder der bekannte Oldtimer der Pariser Linie 43 kostenlos als Pendelbus verkehren.

Auf dem Markt gibt es bis 20 Uhr ein umfangreiches Bühnenprogramm mit sportlichen, musikalischen und tänzerischen Darbietungen. Spannung verspricht das Menschen-Kicker-Turnier. Damit die Großen in Ruhe bummeln können, wird für die Kleinen Spaß und Unterhaltung geboten. Eine Neu- und Gebrauchtwagenschau rundet das Programm ab.

Wie im vergangenen Jahr ist der Förderverein "Kimaku" (Kinder machen Kunst) vor Ort und bietet allen interessierten Kindern an, sich selbst einen Button zu gestalten. Außerdem informiert der Verein über seine Arbeit.

"Toleranz fördern - Kompetenz stärken" heißt ein Bundesprogramm, von dem auch der Stadtbezirk Heessen profitiert. Ein Projekt in diesem Rahmen ist das "Kochen der Kulturen". Durch die Mitwirkung von Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund sollen diese Personen zum einen besser in den Fun Frühling einbezogen werden. Zum anderen sollen den Besuchern durch Kochen, Essen und Trinken die Kulturen, Sitten und Gebräuche des jeweiligen Herkunftslandes näher gebracht werden. Dazu lassen sich Menschen aus der Türkei, Indien, Russland, Polen und Deutschland in die Töpfe schauen.

Erstmals hat sich die psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PsAG) der Stadt Hamm dazu entschlossen, den Tag der gemeindenahen Psychiatrie in Zusammenarbeit mit der HWG beim "Heessener Fun Frühling" zu begehen. Die verschiedenen Träger der PsAG informieren in einem Zelt über ihre Angebote. Zudem gibt es Mitmach-Aktionen.

Für die Veranstaltung wird morgen die Amtsstraße von der Ahlener Straße bis zum Piebrockskamp für den Verkehr gesperrt. jim

 


 

WA/01.03.2012/Hamm-Heessen

Aktionsplan vorgestellt: Heessner fördern Toleranz
HEESSEN ▪ Es gibt 130 000 Euro für Projekte in Heessen, Das Geld wird im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ bereitgestellt. Wer die Mittel beantragen kann, erfuhren am Mittwochabend rund 80 Vertreter von Schulen, Vereinen, Parteien und Institutionen aus Heessen bei der Stadtbezirkskonferenz Kinder, Jugendliche und Familie.
Ulrich Kötter vom Jugendamt der Stadt Hamm koordiniert das Projekt. Ansprechpartner vor Ort ist Ludger Bietmann. Die beiden erläuterten die Einzelheiten. In Heessen soll das Bundesprogramm in Form eines lokalen Aktionsplanes mit dem Titel „Nur Mut“ umgesetzt werden. In den einzelnen Projekten geht es darum, Demokratisches Verhalten zu vermitteln, jeglicher Form von Extremismus entgegenzuwirken, ziviles Engagement zu fördern, Einsatz für Vielfalt und Toleranz zu stärken und soziale Integration voranzubringen. Zielgruppen sind neben Kindern, Jugendlichen, Eltern, Senioren und Familien auch lokale Akteure, Pädagogen und Multiplikatoren.
Eine Förderung für ein Projekt kann jeder gemeinnützige Träger und jeder, der mit einem gemeinnützigen Träger zusammenarbeitet, beantragen. Über die Vergabe enscheidet der so genannte Begleitausschuss, der mit Vertretern gesellschaftlicher Gruppen aus der Heessener Bürgerschaft besetzt ist. Ihm gehören keine Mitgleider aus Politik, Verwaltung oder staatlichen Institutionen an.
Wie wichtig es gerade in Heessen ist, Integration und Toleranz zu fördern, machte Bietmann anhand von einigen Zahlen deutlich. Heessen hat mit 32 Prozent den zweithöchsten Anteil an Einwohnern mit Migratiosnhintergrund in der Stadt Hamm. Bei Kindern bis neun Jahren beträgt dieser Anteil sogar 55 bis 60 Prozent.
Dass das Programm in Heessen auf fruchtbaren Boden fällt, erläuterte Kötter. Eine Befragung von mehr als 200 Schülern habe ergeben, dass die Jugend sich mit diesem Stadtbezirk sehr stark identifiziere und positiv zu ihm eingestellt sei. Im Vorfeld habe er zudem festgestellt, dass es in Heessen ein sehr starke Engagement gebe. Hier seien viele Menschen, die mit einfachen Mitteln etwas in Bewegung setzten. Ein Kriterium für die Auswahl des Stadtbezirks Heessen sei neben der hohen Quote von Menschen mit Migrationshintergrund auch gewesen, dass es bislang für diesen Stadtteil keine Förderung aus solchen Bundesprogrammen gegeben habe.

 


MAZ-Life/Januar 2012

Lokaler Aktionsplan für Heessen

Am 18. November 2011 fand sich im Heessener Rathaus eine ganz besondere Gruppe von Menschen zusammen. Auf Einladung von Ulrich Kötter, StA 51, hatten sich unterschiedliche Interessenvertreter getroffen, um einen Begleitausschuss zur Begleitung des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" zu gründen.

 

Begleitausschüsse haben in anderen Stadtbezirken eine bewährte Tradition. Dort werden Anträge gestellt zur finanziellen Unterstützung von Mikroprojekten, die vorher festgelegten Zielen zur Verbesserung der Situation der Menschen vor Ort dienen. Vor allem von LOS (lokales Kapital für soziale Zwecke) und dem Nachfolger "Stärken vor Ort" konnten Stadtteile wie Hamm-Westen, Hamm-Norden und inzwischen auch Uentrop, Pelkum, Herringen und Bockum-Hövel profitieren. Diese Förderprogramme sind mitlerweile ausgelaufen.

Der Begleitausschuss Heessen hat sich zum Ziel gesetzt, das soziale Miteinander der Menschen in Heessen zu verbessern. Bürgerinnen und Bürger engagieren sich aktiv gegen Ausgrenzung und verhindern extremistische und fremdenfeindliche Tendenzen - so aus dem Text der Antragstellung beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Dabei geht es insbesondere für die Zielgruppen von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ehrenamtlich Tätigen um die Entwicklung eigener Lebensperspektiven und neuer Zugänge zu Bürgerinnen und Bürgern mit sozialer Benachteiligung, um diesen die Möglichkeiten zur Teilhabe am zivilgesellschaftlichen Leben zu ermöglichen - eine wesentliche Voraussetzung für die demokratische Entwicklung der Gesellschaft.

Daher setzt sich der Begleitausschuss auch aus der Mitte der Hessenerinnen und Heessener zusammen. Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksvertretung, der evangelischen Kirchengemeinde, der Werbegemeinschaft Heessen, des Knappenvereins, des Heimatvereins, der Familienzentren, des DRK Hamm und zweier Moschee-Vereine entscheiden zukünftig über Projekte, die den festgelegten Zielen dienen sollen.

Die Projekte können laut Vorgabe des Förderprogramms von gemeinnützigen Organisationen und Vereinen beantragt und mit bis zu 20.000 Euro bezuschusst werden. Sie müssen natürlich der Zielsetzung des lokalen Aktionsplans entsprechen und sind daher sehr konkret zu benennen. So könnte z. B. ein Sportverein ein Elterncafé während der Trainingszeiten ins Leben rufen, um mit Eltern in Kontakt zu kommen und um Unterstützung und Beratung anbieten zu können, wenn es erforderlich ist.

Ein anderer Verein, der in einer Wohngegend tätig ist, könnte mit "Rattenfängeraktionen" die Aufmerksamkeit auf Vereinsaktivitäten lenken und so die Nachbarschaft beleben und das gegenseitige Kennenlernen erleichtern. Über diese Kontakte besteht die Chance, Informationen und Beratungsangebote durch geschulte Ehrenamtliche aus der Nachbarschaft zu vermitteln.

Eine weitere Aufgabe des Begleitausschusses ist es, mögliche Antragsteller und Ideengeber zu unterstützen und zu beraten. Auch der anfallende Verwaltungsaufwand soll für die Projektträger möglichst gering gehalten werden. Diese Aufgabe wird durch das StA 51 übernommen, ebenso die Begleitung vor und nach der Antragstellung.

Inzwischen hat die zweite Sitzung des Begleitausschusses statttgefunden. Am 23.01.2012 wurde die Geschäftsordnung verabschiedet sowie die Fortführung der sogenannten externen Koordinierungsstelle beim DRK beschlossen. Diese dient als Anlaufstelle vor Ort und ist im Jugendzentrum Bockelweg zu erreichen.

Dort können sich auch alle Interessierten und potentielle Antragsteller melden (Tel. 60222), um weitere Informationen zum Förderprogramm zu erhalten. Ulrich Kötter

 


WA/29.11.2011/Hamm-Heessen

Projekte gegen Ausgrenzung

HEESSEN ▪ „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ heißt das neue Förderprogramm des Bundes, mit dem ziviles Engagement, demokratisches Verhalten, der Einsatz für Vielfalt und Toleranz sowie die Bildung von Beratungsnetzwerken unterstützt werden sollen. Hierfür stehen bis 2013 jährlich 24 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung. Nach Heessen sollen davon knapp 250 000 Euro fließen (WA berichtete). Über die Vergabe befindet der sogenannte Begleitausschuss, der jetzt zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkam.


Mitglieder des Begleitausschusses sind neben Bezirksvorsteherin Sylvia Jörrißen Vertreter des Familienzentrums St. Theresia, des Heimatvereins, des Knappenvereins, des DRK, der Heessener Werbegemeinschaft, der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinden in Heessen, aber auch der beiden großen Moscheegemeinden Yunus Emre und Yesil (Grüne Moschee). Sie alle zeichnet aus, dass sie sich auch bisher schon in Heessen für die Gemeinschaft engagiert haben. Ulrich Kötter vom Jugendamt der Stadt Hamm steht dem Ausschuss vor. Ansprechpartner vor Ort ist Ludger Bietmann, Leiter des Jugendzentrums Bockelweg. Julia Reinermann obliegt die verwaltungstechnische Abwicklung.

In kleinen Projekten sollen Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Ausgrenzung bekämpft sowie Toleranz und Integration gefördert werden. „Dafür brauchen wir Menschen, die gute Ideen dazu haben und Ansprechpartner wie zum Beispiel Vereine, die solche Projekte durchführen. Wer mitmachen möchte, kann sich daher jederzeit bei uns melden“, sagt Kötter.

Es gebe auch schon einzelne Ansätze, berichtet er. Als Beispiel nennt er einen Projektvorschlag, den die Moscheen durchführen könnten. Dabei geht es um die Abgrenzung des friedlichen Islam gegen den radikalen Salafismus. „Meine Heimat, Deine Heimat“ sei ein weiterer Vorschlag, den zum Beispiel der Heimatverein umsetzen könnte.

Ein wichtiges Ziel sei, Menschen zu erreichen, an die man bisher nicht herangekommen sei, die ausgegrenzt würden und sich manchmal auch selbst ausgrenzten. Hier habe er besonders Jugendliche im Auge, sagt Kötter.

Wie wichtig solche Projekte sind, machen die Zahlen für Heessen deutlich. Hier leben 17 300 Einwohner. Darunter befindet sich stadtweit mit 32 Prozent der zweithöchste Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Bei Kindern bis neun Jahren liegt dieser Anteil sogar zwischen 55 und 60 Prozent.

Die nächste Sitzung des Begleitausschusses findet am 23. Januar 2012 in der Versöhnungskirche statt. Sie ist, wie alle künftigen Zusammenkünfte, nicht öffentlich. ▪ jim

Ansprechpartner: Ludger Bietmann, Telefon 6 02 22